Standardsignatur
Titel
Klimarelevanz des Abwassersektors
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Erscheinungsjahr
2012
Seiten
127-138
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Digitales Dokument
Datensatznummer
200210663
Quelle
Abstract
Abwasserkanäle und Abwasserreinigungsanlagen können relevante Quellen von Kohlendioxid, Lachgas und Methan sein. Direkte Kohlendioxidemissionen sind klimaneutral, da die organischen Bestandteile im Abwasser überwiegend aus biologischen Quellen stammen. Dagegen haben direkte Methan- und Lachgas-Emissionen einen signifikanten Einfluss auf das Klima. Der derzeit vorliegende Entwurf der EU-Richtlinie für kommunales
Abwasser 91/271/EWG (Urban Wastewater Treatment Directive) greift erstmals Treibhausgasemissionen aus
Abwasserkanälen und Kläranlagen auf und zielt auf deren Monitoring, Reporting und Reduktion ab. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den direkten Gasemissionen von Methan und Lachgas aus Abwasserkanälen und Kläranlagen und deren Produktionsund Reduktionspfaden. Die Hauptemissionsquellen
werden überblicksartig dargestellt und die Bedeutung dieser Emissionen wird auf nationaler Ebene eingeordnet. Potenziale und Maßnahmen zur Reduktion von Methan- und Lachgasemissionen aus dem Sektor Abwasser
werden beleuchtet. Indirekte Treibhausgasemissionen aus dem Bezug von Strom sowie aus vorgelagerten
Prozessen, wie z.B. aus der Herstellung und Transport von Fällmitteln, stellen auch wesentliche Emissionspfade
dar. Die Relevanz der unterschiedlichen Treibhausgas-Emissionspfade der Abwasserentsorgung werden am Beispiel des CO2-Fußabdrucks von zwei Kläranlagen, einer mit simultaner aerober Schlammstabilisierung (SASS)
und einer mit anaerober Stabilisierung (Schlammfaulung) diskutiert.
Schlüsselwörter: Abwasserreinigung; CO2-Fußabdruck, Kanal, Kläranlage, Methan, Treibhausgase