- Standardsignatur621
- TitelGenetische Ressourcen der Douglasie (Pseudotsuga menziesii) in Nordwestdeutschland: Erkenntnisse aus 15 Jahren Inventur
- Verfasser
- Seiten159-172
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200210507
- Quelle
- AbstractFür den erfolgreichen Anbau der Douglasie (Pseudotsuga menziesii [Mirb.] FRANCO) in Deutschland eignen sich vorwiegend Provenienzen der Küstendouglasie (P. menziesii var. menziesii) aus den pazifischen Küstenregionen Nordamerikas. Diese erstrecken sich im westlichen Teil ihres natürlichen Verbreitungsgebietes von der Pazifikküste bis zum Kamm des Kaskadengebirges (Washington und Oregon, USA, sowie Küstengebiete Kanadas). Anbauversuche in Deutschland haben gezeigt, dass sich diese Herkünfte als deutlich widerstandsfähiger gegenüber biotischen und abiotischen Einflüssen (u.a. Rostige Douglasienschütte, Spätfröste etc.) erweisen als jene östlich des Kaskadenkamms. Nur in kontinentaler geprägten Gebieten ostdeutscher Landesteile sind teilweise auch Provenienzen der Inlandsdouglasie (P. menziesii var. glauca) oder Übergangsformen empfohlen worden, da diese früher in die Winterruhe eintreten und daher weniger unter frühen Frösten leiden bzw. wegen ihrer Anpassung an tiefe Wintertemperaturen weniger empfindlich gegen Winterfrost sind. Die Küstenprovenienzen der Douglasie zeigen auf den meisten Standorten in Nordwestdeutschland eine hohe Wuchsleistung und Qualität, obwohl sich die klimatischen und edaphischen Gegebenheiten teilweise deutlich von denen im natürlichen Verbreitungsgebiet unterscheiden. Jährlich wiederkehrende Großwetterlagen mit bis zu mehrere Monate andauernden sommerlichen Dürre perioden sind in Küstenregionen westlich der Kaskaden keine Seltenheit. Die dafür erforderliche Toleranz gegenüber zeitweiser Trockenheit wird physiologisch auf einen im Vergleich zu anderen Koniferen effektiveren Kontrollmechanismus der Stomata zurückgeführt. Hierauf begründen sich nicht zuletzt die hohen Erwartungen an die Douglasie vor dem Hintergrund prognostizierter Klimaveränderungen. Darüber hinaus lässt sie sich waldbaulich leicht in heimische Waldökosysteme integrieren, um als Mischbaumart nicht mehr standortgemäße Baumarten abzulösen und damit waldbauliche Risiken zu senken bzw. zu verteilen. Da die Weichen für einen erfolgreichen Anbau der Douglasie bereits zum Zeitpunkt der Saatguternte gestellt werden, sollte für die künstliche Verjüngung hochwertiges Vermehrungsgut mit geeigneter genetischer Ausstattung verwendet werden. Aus diesem Grunde evaluiert die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) zugelassene oder zur Zulassung vorgesehene Saatguterntebestände (SEB) und Samenplantagen (SP) für ihre Trägerländer Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Da die Beurteilung der geographischen Herkunft (Küsten- bzw. Inlandsformen) nach phänotypischen Merkmalen nicht immer zuverlässig ist, werden für eine genauere Einschätzung schon seit mehreren Jahrzehnten biochemisch-genetische Analysemethoden eingesetzt. Auch die genetische Vielfalt innerhalb der Bestände wird berücksichtigt. Denn bei Nachkommen wenig variabler oder eng verwandter Individuen kann selbst bei passender Herkunft mit einem genetischen Flaschenhals und in der Folge auch mit inzuchtbedingten Wertverlusten in den Folgegenerationen gerechnet werden. In dieser Arbeit werden die Ergebnisse aus 15 Jahren genetischer Inventur von Saatguterntevorkommen der Douglasie zusammenfassend vorgestellt (128 SEB und 9 SP).
Schlagwörter: Douglasie; genetische Vielfalt; geographischer Ursprung; Saatguterntebestände; Samenplantagen; Genmarker.
An important aspect of the silvicultural success of Douglas-fir as a non-native tree species in northwestern Germany is the geographic origin of the used plant material. A larger number of trials have shown that Douglas-fir from the pacific coastal areas of North America (Pseudotsuga menziesii var. menziesii) is far more suitable for cultivation than the interior variety (P. menziesii var. glauca) or intermediate forms between them. Therefore, knowledge of the (genetic) composition of our seed sources is of great interest in order to produce forest reproductive material (FRM) for artificial regeneration. Since the phenotypical discrimination of the two varieties is difficult in many cases, genetic analyses based on isozyme markers are used at the NW-FVA (Northwest German Forest Research Institute). The large pool of isoenzyme data from 128 approved seed stands and nine seed orchards provides an important basis for assessing the usability of their progeny. The aim of this paper is to present a summary of the results obtained from 7,169 Douglas-fir samples during the course of the consulting activities of the NW-FVA for the federal states of Hesse, Lower Saxony, Saxony-Anhalt and Schleswig-Holstein.
Keywords: Douglas fir; genetic variability; geographic origin; seed stands; seed orchards; gene marker
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