- Standardsignatur14217
- TitelKlimaregulation in Städten als Ökosystemleistung – Vorschlag eines nationalen Indikators zur Bewertung der Ökosystemleistung Klimaregulation in Städten
- Verfasser
- Seiten20-29
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200210048
- Quelle
- AbstractIn dicht bebauten städtischen Gebieten leisten urbane Ökosysteme, wie Gärten, Grünanlagen, Parks, Wälder oder Dachbegrünungen, einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Lebensqualität und der Gesundheit. Erscheinungen wie Hitzestress und der Wärmeinseleffekt können durch lokal-klimatische Ausgleichsfunktionen reduziert werden. Um die Ökosystemleistung „Klimaregulation in Städten“ messbar und damit gezielt steuerbar zu machen, wurde ein bundesweit anwendbarer Indikator entwickelt. Dabei werden sowohl das Angebot klimaregulierender Leistungen durch urbane grüne Infrastruktur als auch die Nachfrage nach diesen durch die Wohnbevölkerung erfasst. Auf der Basis bundesweit regelmäßig verfügbarer Geodaten wird für die wichtigsten städtischen Oberflächentypen mithilfe der Baumkronen- und Bodenbedeckung sowie unter Berücksichtigung der Flächengrößen und Lagemerkmale ein spezifischer Kühlkapazitätswert bestimmt. Dieser Kühlkapazitätswert wird ins Verhältnis gesetzt zur räumlich betroffenen Wohnbevölkerung. Insgesamt können 76 % der Bevölkerung in den 165 untersuchten deutschen Städten von hohen oder sehr hohen Kühlkapazitäten in ihrer unmittelbaren Wohnumgebung profitieren. In 37 Städten sind sogar mehr als 85 % mit guter bis sehr guter Kühlkapazität durch grüne Infrastruktur versorgt. Der vorgeschlagene Indikator ermöglicht einen Vergleich zwischen der Kühlkapazität einzelner Flächentypen, Stadtteile sowie ganzer Stadtgebiete und kann folglich eine fachliche Planungs- und Entscheidungsgrundlage für eine resiliente Stadtentwicklung sein. Die Planung naturbasierter Lösungen wird begünstigt, denn Win-win-Situationen lassen sich ebenso identifizieren wie effiziente Maßnahmen im Hinblick auf die Anzahl der Betroffenen.
In densely built-up cities, urban green spaces such as gardens, parks, forests, and green roofs provide an important contribution to maintaining urban quality of life and human health. Phenomena such as heat stress and the heat island effect can thus be reduced as a result of local climatic balancing. To make the according ecosystem service climate regulation of urban green infrastructure measurable, and thus specifically controllable, a country-wide applicable indicator has been developed. For the ecosystem service indicator “urban climate regulation”, both the supply of climate-regulating services by urban green spaces and the demand for them by the residential population are recorded. Based on regularly available nationwide geodata, a specific cooling capacity value is determined for the most important urban surface types, using tree canopy and ground cover, also taking into account area sizes and location characteristics. This cooling capacity value is related to the affected residential population in the neighbourhood. Overall, 76 % of the population in the 165 German cities studied can benefit from high or very high cooling capacities in their close living environment. In 37 cities, over 85 % are provided with good or very good cooling capacity by green infrastructure. The proposed indicator enables a comparison between the cooling capacity of individual land types, city districts, as well as entire urban areas and can consequently be a professional planning and decision-making basis for resilient urban development. The planning of nature-based solutions is favoured because win-win situations can be identified as well as efficient measures in terms of the number of people affected.
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