- Standardsignatur621
- TitelEine Frage der Unternehmenskultur – Multimethodische Analyse von Unfällen bei der Waldarbeit
- Verfasser
- Seiten262-271
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200209562
- Quelle
- AbstractWaldarbeit ist nicht nur ein sehr fordernder, sondern auch ein sehr gefährlicher Beruf. Im Vergleich zu anderen Branchen gehört Waldarbeit nach wie vor zu den Berufen mit dem höchsten Unfallrisiko: Arbeitsunfälle ereignen sich im Vergleich zu anderen Branchen bei der Waldarbeit um ein Vielfaches häufiger (u. a. ENEZ et al., 2014; ALBIZU -URIONABARRENETXEA et al., 2013). Sie sind außerdem häufig schwerwiegender als in anderen Arbeitsfeldern (u. a. L ASCHI et al., 2016). Als besonders gefährlicher Arbeitsschritt wird die motormanuelle Holzernte bewertet (KLUN und MEDVED,2007; ALBIZU -URIONABARRENETXEA et al., 2013). Das Zitat zeigt aber auch, dass die Forstwirt*innen über effektive Ressourcen verfügen, mit solchen Belastungen umzugehen – zum Beispiel ihre Leidenschaft für die Waldarbeit, die für viele mehr Berufung als nur Beruf ist. Das Zitat stammt aus einer Studie über die Arbeitssicherheit bei der Waldarbeit in einem Staatswaldbetrieb in Deutschland (SAUTER et al., 2020). Zwischen 2015 und 2019 wurden neben Unfallmeldungen auch das Erfahrungswissen von Arbeitssicherheitsfachleuten und Forstwirt*innen mit dem Ziel betrachtet, häufige Unfallursachen zu identifizieren und Präventionsansätze abzuleiten. Im vorliegenden Artikel werden zentrale Erkenntnisse der Studie präsentiert. Aus der Analyse geht hervor, dass Arbeitssicherheit ein Querschnittsthema ist, das in allen Bereichen des Organisationshandelns berücksichtigt werden sollte. Entsprechend dieses Verständnisses von Arbeitssicherheit ergeben sich auch methodische Erfordernisse für die Untersuchung von Problemen der Arbeitssicherheit.
Waldarbeit; Unfallstatistik; Unfallursache; multimethodische Analyse; Experteninterview; Gruppendiskussion; Naturverjüngung/eingeschränkte Sicht; Totholz; soziale Komponenten der Arbeitssicherheit; Führungsverantwortung
Forest work; accident statistics; cause of accident; multi-method Analysis; expert interview; group discussion; Natural forest regeneration/restricted visibility; deadwood; social Components of occupational safety; leadership responsibility
Forestry work remains one of the occupations with the highest risk of accidents compared to other sectors: occupational accidents occur more frequently (e. g. ENEZ et al., 2014) and are also often more serious than in other fields of work (e. g. LASCHI et al., 2016; ALBIZU-URIONABARRENETXEA et al. 2013). Motor-manual timber harvesting is assessed as a particularly dangerous task in everyday forest work (KLUN und MEDVED, 2007; ALBIZU -URIONABARRENETXEA et al., 2013). As part of a study on occupational safety in forest work, a multi-method research design was carried out in Baden-Württemberg between 2015 and 2019, providing new insights into this complex field of research (SAUTER et al., 2020). Accident reports were statistically analyzed and additionally, guided interviews with occupational safety experts and group discussions with forest workers were conducted. The aim of the study was to find explanations for the particularly high accident rates in the investigated state forestry operation and to offer concepts for safety management.
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