- Standardsignatur621
- TitelDas Naturexperiment Kaitersberg und Hoher Bogen – Ein Vergleich von Bodenzustand und Baumvitalität auf Gneis und Metabasit
- Verfasser
- Seiten212-224
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200209522
- Quelle
- AbstractIm Rahmen des Naturexperimentes „Kaitersberg (Cordierit-Sillimanit-Gneis mit hohem Kaliumanteil) und Hoher Bogen (Metabasit mit hohem Kalzium- und Magnesiumanteil)“ wurden Zusammenhänge zwischen Nährstoffvorräten, Baumernährung und Kronenzustand untersucht. Dabei zeigte sich, dass sich die deutlichen Unterschiede in der Mineralzusammensetzung der Ausgangsgesteine im Laufe der Bodenentwicklung und als Folge der rund 800-jährigen Nutzungsgeschichte und der Stoffeinträge im 20. Jahrhundert bei den austauschbaren Nährstoffvorräten im Boden stark verringern. Bei Phosphor und in Anbetracht der ehemals hohen Einträge überraschenderweise auch beim Schwefel sind die Vorräte ebenfalls niedrig. Bei der Nährstoffversorgung der Assimilationsorgane nähern sich die beiden Gebiete weiter an. Klare Unterschiede zeigen sich nur mehr bei den höheren Kalzium-Gehalten am Hohen Bogen und höheren Kalium-Gehalten am Kaitersberg, bei Magnesium finden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gebieten. Außerdem fallen jeweils Mängel bei Phosphor und Schwefel auf. Beim Stickstoff lassen niedrige Blattspiegelwerte bei mittleren Vorräten auf eine langsame Mineralisation schließen. Die Bäume konzentrieren aufgrund der angespannten Nährstoffsituation und des hohen Skelettanteils im Unterboden die Feinwurzeln in der Auflage und im obersten Mineralboden. Dies erhöht jedoch die Anfälligkeit in Trockenphasen. Beim Kronenzustand sind trotz der Unterschiede in der Kalzium-Versorgung keine Unterschiede zwischen den Gebieten/Ausgangsgesteinen erkennbar. Die übrigen Standortsfaktoren wirken stärker, hier vor allem Bestandesalter und der Wasserhaushalt. Der Pilz Sirococcus strobilinus wirkt bei der Fichte schadverstärkend.
Bayerischer Wald; Metabasit; Gneis; Waldzustand; Buche; Fichte.
Bavarian Forest; metabasite; gneiss; forest condition; beech; spruce.
With the nature experiment Kaitersberg (cordierite sillimanite gneiss with high potassium content) and Hoher Bogen (metabasite with high calcium and magnesium content), relationships between nutrient stocks, tree nutrition and crown condition were investigated. It was shown that the clear differences in the mineral composition of the two bed rocks are strongly reduced in the exchangeable nutrient reserves of the soil in the course of soil development and as a consequence of the approximately 800-year history of forest use and the immissions of the 20 th century. In the case of phosphorus and, in view of the formerly high inputs surprisingly also for sulphur, the soil reserves are relatively low. In terms of nutrient supply in the assimilation organs, the two areas are further converging. Clear differences can only be seen in the higher calcium contents at Hoher Bogen and higher potassium contents at Kaitersberg. For magnesium there are no significant differences between the two areas. In addition, deficiencies in phosphorus and sulphur are noticeable in each case. For nitrogen, low nutritional values indicate slow mineralisation. Due to the limited nutrient availability and the high skeleton content in the subsoil, trees concentrate their fine roots in the humus and in the uppermost mineral soil. However, this increases their susceptibility for drought events. With regard to crown condition, despite the differences in calcium supply, no differences between the two sites/bedrocks are discernible. The other site factors have a stronger effect, in particular the age of the stand and the water balance. The fungus Sirococcus strobilinus has a damage-intensifying effect on spruce.
- Schlagwörter
Hierarchie-Browser