- Standardsignatur629
- TitelHumuspflege in Gebirgswäldern der Kalkalpen: Wissensstand und Massnahmen
- Verfasser
- Seiten36-43
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Digitales Dokument
- Datensatznummer200209257
- Quelle
- AbstractBislang war es weitgehend unklar, welche Rolle die Humuspflege in der Bewirtschaftung der Bergwälder in den Bayerischen Alpen spielt. Eine Umfrage im Rahmen des Projektes «Alpenhumus als klimasensitiver C-Speicher und entscheidender Standortfaktor im Bergwald» sollte den aktuellen Wissensstand in der forstlichen Praxis klären und herausfinden, ob und welche unterstützenden Massnahmen notwendig sind, um die Humuspflege und den Humusaufbau in den Gebirgswäldern der Bayerischen Alpen zu verbessern. Die Rückmeldungen aus 29 Fragebögen zeigten, dass die Försterinnen und Förster den Anteil der Tangelhumusstandorte mit mehr als 15 cm Humusmächtigkeit in ihrem Zuständigkeitsgebiet auf knapp 20% schätzen. Hochgerechnet auf die Waldfläche der Bayerischen Alpen ergibt dies einen Anteil von rund 48250 ha. Wichtigster Indikator des Forstpersonals für die Lokalisation mächtiger Humusauflagen ist die Bodenvegetation. Etwa 20% der Befragten geben einen sichtbaren Rückgang von Tangelhumus an. Als Hauptgefährdung für Tangelhumus nennen die Befragten die Bodenerosion, die Klimaerwärmung, das Ausbleiben der Verjüngung und die Kronennutzung. Als relevante Massnahmen zur Humuspflege geben sie das Belassen von Kronenmaterial im Bestand, die Einleitung und/oder Sicherstellung der Verjüngung sowie die Jagd an. Zur Verbesserung des Humusaufbaus wünschen sich die Befragten gezieltere Planungen, eine Änderung des Schalenwildmanagements und Schulungen für die Waldbesitzer. Verbesserte Karten mit Geodaten, eine Förderung der natürlichen Waldentwicklung und ein Leitfaden zur Humuspflege sollen dabei zusätzlich unterstützen.
To date it remains largely unclear to what extent measures of humus conservation are perceived as an important task in the management of the Bavarian mountain forests. An online survey carried out during the project «Alpine humus as a climate-sensitive C-storage and decisive site factor in mountain forests» closes central knowledge gaps and finds out, whether and which supporting measures are necessary to improve humus conservation measures in the Bavarian Alps. Practitioners estimated proportion of Folic Histosols with more than 15 cm humus thickness to about 20% of the forest area of the Bavarian Alps, i.e. ca. 48 250 ha. The most widely used indicator for the localization of thick humus layers in the field is ground vegetation. About 20% of the respondents indicate a decrease of Folic Histosols in their field of competence. In practice, soil erosion, global warming, lack of regeneration and crown exploitation are indicated as the main hazards for Folic Histosols sites. Leaving the crowns in the stand, initiating/securing regeneration and hunting are regarded as relevant measures and are carried out regularly. In order to improve humus development, forest managers would like to see more targeted planning, changes in ungulate management and trainings for forest owners. Improved maps/geodata, the promotion of natural forest development and a guide for humus conservation measures are expected to provide additional support.
Keywords: Tangel humus, Bavarian Alps, mountain forests, sustainability, forest management, silviculture in mountain regions
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