Standardsignatur
Titel
Schutzwald und Extremereignisse.
Verfasser
Seiten
623-666
Material
Artikel aus einem Buch
Datensatznummer
200207797
Quelle
Abstract
Durch die Ausdehnung des Siedlungsraums und den intensiven Ausbau der Infrastruktur
im österreichischen Alpenraum hat die Bedeutung des Waldes als effizienter Schutz vor
alpinen Naturgefahren in den letzten einhundert Jahren zugenommen. Waren Schutzwirkung
und Zustand des Waldes unzureichend folgten oft Katastrophenereignisse, was
die Entwicklung der österreischichen Forstgesetzgebung und die Gründung wichtiger
Institutionen (z. B. Forsttechnischer Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung)
maßgeblich prägte. In diesem Beitrag werden die wichtigsten historischen und waldbaulichen
Entwicklungen zusammengefasst sowie Interaktionen zwischen Schutzwald
und Hochwasser, Rutschungen, Steinschlag, Wind und Lawinen kurz erläutert und – soweit
bekannt – die Grenzen der Wirksamkeit gegenüber extremen Gefahrenprozessen
diskutiert. Zusätzlicher Stress durch fortschreitenden Klimawandel und resilienzreduzierende
Bewirtschaftungspraktiken, verminderte Anpassungsfähigkeit und höhere
Schadensanfälligkeit führen zu großen Unsicherheiten, welche mit der Möglichkeit zu
extremen Waldentwicklungen und flächenhaftem Bestockungsverlust verbunden sind.