Synergien und Hemmnisse einer möglichen Integration von Starkregen in die Bearbeitung der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie

193-202

Artikel aus einer Zeitschrift

200206421

Schlagwörter: Hochwasser, Starkregen, Hochwasserrisikomanagementrichtlinie, Wasserhaushaltsgesetz
Die Starkregenereignisse in den letzten Jahren haben zu großen Schäden geführt, wodurch das öffentliche Bewusstsein zum Thema Starkregen zugenommen hat. Daher diskutiert dieser Beitrag, inwiefern eine systematische Bearbeitung von Starkregen im Rahmen der europäischen Hochwasserrisikomanagementrichtlinie möglich und sinnvoll wäre. Dazu wurde für alle Bearbeitungsschritte der Richtlinie eine Matrix mit möglichen Synergien und Hemmnissen erstellt, die in 15 leitfadengestützten Interviews mit VertreterInnen aus Fachverwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft jeweils überprüft wurde. Obwohl einige Synergien bestehen, wäre insbesondere für die Ausweisung der Risikogebiete und durch den höheren Detailgrad bei der Modellierung der Mehraufwand in der Bearbeitung so
hoch, dass die Hochwasserrisikomanagementrichtlinie für Starkregen nicht der geeignete Rahmen zu sein scheint. Dennoch besteht Handlungsbedarf, z. B. bei der Eigenvorsorge und der Risikokommunikation mit der Bevölkerung und der behördenübergreifenden Kooperation, für die entsprechende Empfehlungen dargelegt werden.
The heavy rainfall events in recent years have caused great damage which has increased the public awareness of the topic of heavy rainfall. For this reason, this article discusses how a systematic handling of heavy rainfall events within the framework of the European Floods Directive would be possible and reasonable. For this purpose, a matrix covering possible synergies and barriers was created for all steps required for the directive, which were then examined in 15 guideline-based interviews with representatives from specialist administration, the economy and academia. Although there are some synergies, the additional effort in integrating heavy rainfall events
into the direction would be high, especially regarding the identification of the risk areas and the higher level of detail required for risk modeling. Overall the European Floods Directive is not deemed to be an appropriate framework for heavy rainfall risk management. Nevertheless, there is a need for action, e.g. through self-protection, improved risk communication, combined with increased public and interagency cooperation.
Keywords: Flood, heavy rainfall, EU Floods Directive, Federal Water Act