- Standardsignatur14217
- TitelNaturnähe der Buchenwaldkomplexe im Nationalpark Kellerwald-Edersee: Forschungen und Analysen zur Waldentwicklung unter Prozessschutzbedingungen
- Verfasser
- Seiten426-433
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200205000
- Quelle
- AbstractSeit dem 1. Januar 2004 wird die natürliche Entwicklung eines naturnahen Rotbuchenwald-Komplexes im Nationalpark Kellerwald-Edersee auf großer, unzerschnittener Fläche geschützt. Auf über 90 % der Nationalparkfläche entwickelt sich seitdem Natur unter Prozessschutzbedingungen. Die Parameter Naturnähe bzw. Hemerobiegrad werden herangezogen, um die Entwicklung der Buchenwälder zu beschreiben und zu bewerten. Für die Dokumentation der Naturnähe zum Zeitpunkt der Ausweisung des Nationalparks werden unterschiedliche methodische Ansätze gegenübergestellt und nach ihrer Aussagekraft in Prozessschutzwäldern bewertet. Ziel ist, die zukünftige Entwicklung der Wälder im Nationalpark adäquat einzuschätzen. Alle verwendeten Methoden zusammen erweisen sich zunächst als geeignet, die Naturnähe des Ausgangszustands zu erfassen. Die Methodik erreicht aber ihre Grenzen bei der Analyse und Beschreibung des Strukturreichtums naturnaher Wälder. Um dies für die zukünftige Waldentwicklung hin zu sekundären Urwäldern zu leisten, sind daher folgende methodische Anpassungen notwendig: a) eine deutliche Spezifizierung der Naturnäheeinstufung für konkrete Biotopzustände; b) die Definition weiterer Habitatstrukturen, die die im Prozessschutz einsetzende Walddynamik abbilden. Darüber hinaus wurden typische Habitatstrukturen über die gutachterliche Einschätzung der Naturnähe mit dem Reife- und Entwicklungsgrad der Buchenwälder in Beziehung gesetzt. Dies geht weit über die herkömmliche Hemerobie- und Naturnähebewertung von Wäldern auf Grundlage der potenziellen natürlichen Vegetation hinaus.
Since 2004, a natural European beech forest complex in Kellerwald-Edersee National Park developed under process protection conditions in a large, uncut area. The parameters naturalness and hemeroby are used for evaluation in order to be able to describe the development processes and to evaluate their status, for example for the beech forests of the National Park. For the documentation of the naturalness at the date of designation, methodically different approaches are applied, compared and evaluated according to the possibilities and limits of their validity in process protection forests. The aim here is to be able to classify and evaluate the future development of the forests in the National Park adequately. As a result, all applied methods initially prove to be suitable for detecting the naturalness of the initial state. It has also been shown that the methodology has currently reached its limits in describing the structural richness of semi-natural forests: as preliminary sample surveys have shown, methodological adaptations are necessary for the assessment of future forest development through to secondary virgin forests. In addition, a) various specifications of the naturalness classification have been made, and b) the need for definitions of further habitat structures, necessary for the description of forest dynamics, have been worked out. In addition, habitat structures of beech forests were correlated with the degree of maturity and development of the beech forests via expert evaluation of naturalness. This goes far beyond the traditional hemeroby and naturalness evaluation of forests based on potential natural vegetation.
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