Standardsignatur
Titel
Die Edelkastanie
Seiten
93
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200204689
Quelle
Abstract
Die Edelkastanie steht zwischen der Buche und den Eichen, jedoch letzterer näher, indem sie den Eichen nicht
allein bezüglich der Keimung, sondern auch hinsichtlich der Zusammensetzung des Holzes und der Rinde ähnelt.
Mit der Buche hat sie eigentlich nur die Entwicklung und Gestaltung der Frucht gemein. Die an Aesten und
jungen Stämmen glatte, durch Krustenflechtenentwicklung bald weißfleckig werdende Rinde verwandelt sich
allmälig in eine eichenähnliche rissige dunkelbraune Borke. Auch das Holz ähnelt dem Eichenholz sehr, entbehrt
aber der sichtbaren Markstrahlen. Der in der Jugend stets schlanke Stamm wird im Schlusse langschäftig, gerade und vollholzig, bei freiem Stande dagegen kurzschäftig und dick, erreicht übrigens auch in geschlossenen Beständen selten über 20 Met. Höhe. Die bei im Schlusse erwachsenen Bäumen kleine und hoch angesetzte Krone reicht bei freistehenden, deren Stamm sich meist in mehrere Starke Aeste zertheilt, tief hinab und erreicht dann zugleich oft einen bedeutenden Umfang. Nach dem Abhiebe entwickeln selbst noch alte Stämme sehr reichlichen und rasch wachsenden Stockausschlag, weshalb sich die Edelsastanie ebenso gut, ja fast noch besser zum Niederwaldbetrieb eignet, wie die Eichen.