- Standardsignatur621
- Titel"Wir sind die Bioökonomie" - Perspektiven von Akteuren aus dem deutschen Forst- und Holzssektor
- Verfasser
- Seiten30-40
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200204514
- Quelle
- AbstractSchlagwörter: Biookönomie, Forstsektor, Holzsektor, Cluster Forst- und Holz, Deutschland, Wahrnehmung, Akzeptanz
Keywords: Bioeconomy, forest-based-sector, cluster forestry and timber, Germany, perception, acceptance
Der Übergang zu einer Bioökonomie (BÖ) steht seit einigen Jahren auf der politischen Agenda der Bundesregierung.
Es wird erwartet, dass der Forst- und Holzsektor eine hohe Bedeutung für die BÖ haben wird, da nachwachsende Rohstoffe die Basis für eine BÖ darstellen. Dem zur Folge wird Akzeptanz für das Konzept der BÖ durch Akteure aus dem Forst- und Holzsektor als essentiell für einen erfolgreichen Wandel hin zu einer BÖ bezeichnet. Es gibt bislang wenige Studien, welche den Wandel hin zu einer BÖ von einer gesellschaftspolitischen Perspektive aus untersuchen. Wahrnehmung und Akzeptanz für das Konzept der BÖ durch Akteure aus dem deutschen Forst- und Holzsektor finden in den vorhandenen Studien keine Berücksichtigung. Diese Lücke soll mit diesem Artikel geschlossen werden.
Gegenstand des Artikels ist eine Studie, die untersucht ob und wie zentrale Stakeholder aus dem Forst- und
Holzsektor (Forstwirtschaft, Holzwirtschaft, Forschung, NGOs) das Konzept der BÖ wahrnehmen und akzeptieren.
Die Studie basiert auf dem Konzept der Akzeptanz- Theorie, welche auf drei Dimensionen fußt: Wahrnehmung,
Bewertung, Handlung. Empirisch baut die Studie auf qualitativen semistrukturierten Experteninterviews auf, welche mit 17 Repräsentanten von wichtigen Institutionen des Forst- und Holzsektors geführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass die befragten Akteure das BÖ- Konzept als sehr wichtig für den Forst- und Holzsektor betrachten. Viele der Befragten sehen den Forst- und Holzsektor sogar als eine Schlüsselbranche für die Entwicklung einer BÖ in Deutschland Außerdem wird die BÖ als Entwicklungschance für den Sektor verstanden. Zu diesen Chancen gehören die Eröffnung neuer Märkte und die Erweiterung des Produkt-Portfolios. Zusätzlich betonen viele Akteure die rhetorische Chance der BÖ. Darunter wird die Möglichkeit verstanden, eigene Ziele zu rechtfertigen und die Bedeutung des Forst- und Holzsektors besser nach außen gegenüber politischen Entscheidungsträgern
und der Gesellschaft kommunizieren zu können. In diesem Sinne wird BÖ als eine Möglichkeit wahrgenommen, die eigenen Aktivitäten unter dem Motto: „Wir sind Bioökonomie!“ neu zu rahmen.
Transitioning to a bioeconomy (BE) is high on the political agenda of the German government for some years now. Sustainable resources are central for the BE and the forest and wood-based sector is expected to play an important role in the BE. Acceptance of the BE concept by the forest-based sector is therefore considered crucial for initiating a transition towards a forest-based BE in Germany. Few scientific studies have analyzed the BE development from a societal perspective. At this time, no studies have analyzed the German forest-based sector’s perceptions and acceptance of the BE concept. This article fills this gap by assessing whether and how forest stakeholders (forestry, wood industry, research, NGO) in Germany perceive and accept the BE concept. This study builds on insights from the acceptance theory and its three-pillar dimensions: perception, evaluation and action. Empirically, this study builds on qualitative semi-structured expert interviews with 17 representatives of important institutions of the German forestbased sector. Results indicate that actors perceive BE bioeconomy as highly relevant for the forest-based sector. In fact, most respondents see the forest-based sector as a key sector for BE development in Germany. Additionally the BE is understood as an opportunity for further developing the sector. Opportunities include extending product portfolio and opening up for new markets. Furthermore, actors emphasize the symbolic chance that the bioeconomy offers, by helping them to pursue their goals and communicate the importance of the forestbased sector to both policy makers and society. In this sense, BE is perceived as a possibility to present and
reframe the activities of the forest-sector under the motto: “We are bioeconomy!”.
- Schlagwörter
- Klassifikation[430] (Deutschland, 1990-)
Hierarchie-Browser