Standardsignatur
Titel
DNA-Barcoding – Pflanzen im Wald: Extended Abstract
Verfasser
Seiten
193-195
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200203154
Quelle
Abstract
Für manche Laien mögen Wälder von der Baumarten-Zusammensetzung her botanisch manchmal etwas eintönig wirken, tatsächlich beherbergen sie aber in der Begleitflora natürlich auch zahlreiche weitere Pflanzenarten. Waldgesellschaften können nach der Zusammensetzung ihrer Baumschicht gruppiert werden, aber eine verfeinerte pflanzensoziologische Gliederung, die auch Böden, Standortstypen und letztlich auch ihre Produktivität wiederspiegelt, basiert auf Charakter- und Differentialarten hauptsächlich aus der Kraut und Strauchschicht (z.B. Willner & Grabherr 2007, Staudinger & Willner 2014). Nichtsdestotrotz ist die Bestimmung von Arten der Bodenvegetation oft schwierig, weil unter einem schattigen Baumbestand nur vegetative Teile zu finden sind und Blüten oder Früchte fehlen. Tatsächlich kommen nach aktuellen Schätzungen ca. 1150 Samenpflanzen
(Spermatophyten) in Österreichs Wäldern vor (Farne - Pteridophyten und Moose sind in dieser Zählung den „Kryptogamen und Pilzen“ zugerechnet und nicht extra ausgewiesen). Von den insgesamt 2785 Spermatophyten kommen demnach 41 % im Wald vor, von den Farnpflanzen und Moosen 42 %. Neophyten sind aus diesem Zensus ausgeklammert. Der Begriff „Wälder“ ist hier in einem weiteren Sinn zu verstehen, also einschließlich der
Schlagvegetation und solcher Arten, die sowohl in Waldbeständen als auch außerhalb von Wäldern regelmäßig vorkommen. Von den 51 Baumarten gelten derzeit fünf als „endangered“ und sechs als „vulnerable“; unter den Spermatophyten im Wald finden sich drei ausgestorbene („extinct in the wild“), 22 sind „critically endangered “, 86 „endangered“ sowie 159 „vulnerable“ (Niklfeld 1986, 1999).