- Standardsignatur14217
- TitelBestandsentwicklung invasiver Neophyten am Unterlauf der Ilz (Bayerischer Wald)
- Verfasser
- Seiten341-346
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200202980
- Quelle
- AbstractDie Ilz ist neben dem Regen das bedeutendste Fließgewässer des Bayerischen Waldes. Sie entspringt in den Kammlagen des Mittelgebirges und mündet bei Passau in die Donau. Als Migrationskorridor verschneiden sich an der Ilz talwärts wandernde Elemente aus den Hochlagen des Bayerischen Waldes mit thermophilen Arten, die aus dem milden Donautal bergwärts migrieren. Das Ilztal gilt daher als ausgesprochen artenreicher Landschaftsausschnitt innerhalb des silikatischen (= artenarmen) Bayerischen Waldes. Diese Vielfalt ist bedroht durch die sukzessive Ausbreitung invasiver Neophyten. Viele invasive Neophyten sind in der Lage, sich aus verschleppten Rhizom- oder Sprossteilen zu regenerieren, weshalb gut gemeinte Bekämpfungsmaßnahmen vielerorts nicht immer den gewünschten, oft sogar einen gegenteiligen Effekt haben. Zudem können Hochwasserereignisse mit verstärkter Ufererosion die Rhizom-Verbreitung fördern. In hochdynamischen Flusstälern wie dem der Ilz sind daher Beobachtungen zur Bestandsentwicklung von Neophyten von großer Bedeutung, um Ausbreitungstendenzen erkennen und gegebenenfalls gezielte Gegenmaßnahmen einleiten zu können. 2009 wurde am Unterlauf der Ilz die Verbreitung invasiver Neophyten hochaufgelöst kartiert. Im Sommer 2015 wurde eine Wiederholungskartierung durchgeführt, um die Bestandsentwicklung am Unterlauf der Ilz im Zeitraum zwischen den beiden Kartierungszeitpunkten zu beurteilen, insbesondere auch aus dem Blickwinkel zwischenzeitlich durchgeführter Bekämpfungsmaßnahmen und des außergewöhnlichen Hochwassers im Juni 2013 heraus.
Next to the Regen River the Ilz River is the most important watercourse of the Bavarian Forest. It rises in the uplands, and close to the city of Passau it enters the Danube River. The Ilz River functions as an important migration corridor for organisms, on the one hand for upland species moving downstream and on the other hand for thermophilous species from the Danube valley migrating upstream. Due to this function the Ilz valley is considered a rather species rich landscape section within the siliceous (i.e. species poor) Bavarian Forest. This high species diversity is at risk by the gradual spreading of invasive neophytes. Many invasive neophytes are able to disperse vegetatively by displaced fragments of rhizomes and shoots, which is why well-intentioned control measures in many places often even cause counterproductive effects. In addition, flood events can lead to major riparian erosion including the dispersal of rhizomes. In highly dynamic river valleys such as the Ilz valley observations on population development of invasive neophytes are important to identify tendencies of expansion and to implement control measures if required. In 2009 invasive neophytes were mapped with high resolution at the lower course of the Ilz River. The mapping was repeated in summer 2015 to evaluate the population development between the two mapping dates. An additional focus was laid on the effects of the control measures during this period of time and the massive flood event of June 2013.
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