- Standardsignatur14217
- TitelUrbane Fließgewässer. Potenzial, Einflussfaktoren und Managementempfehlungen zur Förderung aquatischer Biodiversität in Städten
- Verfasser
- Seiten188-194
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200202429
- Quelle
- AbstractUm den ökologischen Zustand von Gewässern nachhaltig zu verbessern, sollte das Gewässermanagement auf wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen basieren. In dieser Studie werden das Biodiversitätspotenzial urbaner Gewässer untersucht, relevante Einflussfaktoren identifiziert und die Biodiversität verschiedener Gewässertypen verglichen, um daraus Managementempfehlungen abzuleiten. Dazu werden Daten zur Makrozoobenthosfauna aus einem mehrjährigen Monitoring zur Gewässergüte an 53 Probestellen in Braunschweig statistisch analysiert.
In der Untersuchung konnte mit 346 Taxa rund 80 % des regionalen Artenreichtums nachgewiesen werden, darunter 78 Rote-Liste-Arten. Eine erhöhte Strömungsvielfalt und -geschwindigkeit sowie eine gut ausgeprägte aquatische Vegetation beeinflussen die Diversität des Makrozoobenthos positiv, im Gegensatz zu einem erhöhten Anteil an Feinsediment. Ein naturnahes Gewässerumfeld und der Strukturreichtum der Sohle zeigen keinen signifikanten Einfluss. Gut durchströmte Gewässer haben die höchste Biodiversität und als einzige eine tendenziell naturnahe Artengemeinschaft. Im Durchfluss gestörte, schlammige sowie leicht chemisch belastete Gewässer erzielen die schlechtesten Ergebnisse. Vor diesem Hintergrund wird empfohlen, vor Erstellung eines Unterhaltungskonzepts die Qualitäten und Defizite der Gewässer zu analysieren und darauf abgestimmt konkrete Managementziele festzulegen.
To improve the ecological quality of water bodies it is useful to draw on a profound scientific knowledge for their management. The study investigated the biodiversity potential of urban streams and rivers, it identified the major determinants and compared the biodiversity of different types of urban streams in order to identify effective management implications. Additionally the study conducted statistical analyses of data on macrozoobenthos of long-term water quality assessments from 53 sites along rivers and streams in Braunschweig (Germany, Lower Saxony). The results showed records of 80 % of the regionally occurring species (346 taxa), including 78 red list species. Whilst raised flow diversity and speed as well as aquatic vegetation positively influenced biodiversity, increased fine sediments and mud led to its decrease. No significant influence could be proven from natural shorelines and surroundings and a structural diversity of the riverbed. Streams with a good current showed the highest diversity and the most natural macrozoobenthos community. In contrast, streams with disturbed flow regimes, muddy riverbeds and certain chemical load showed the worst results with lower species diversity and degraded communities. As a conclusion, the study recommends to start with the analysis of qualities and deficits of the water bodies and to subsequently develop detailed objectives for their maintenance based on these results.
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