- Standardsignatur5275
- TitelDas Forstliche Versuchswesen in Österreich
- Verfasser
- SeitenS. 57-68
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- AnmerkungenBFW-Berichte ; 153
- Datensatznummer200202346
- Quelle
- AbstractDie waldwachstumskundliche Forschung geht im deutschsprachigen Raum auf die 1870er Jahre zurück. Schon damals hatten die Waldwachstumskundler die Notwendigkeit erkannt, die Forschung von der reinen Beobachtung auf eine objektive, experimentell-basierte, zahlenmäßige Grundlage zu stellen (Nagel et al. 2012). In der Österreichischen Monarchie wurden ab 1872 nach einem Erlass des damaligen Ackerbauministeriums erste Überlegungen zum forstlichen Versuchswesen angestellt. Die eigentlichen Versuchsarbeiten wurden im Jahre 1875 aufgenommen (Killian 1974). Ab dem Jahre 1882 wurde eine Reihe von Durchforstungs- und Lichtungsversuchsflächen in Fichten-, Schwarzkiefern- und Rotbuchenbeständen angelegt. Seit dem ersten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre wurde das Versuchswesen an der Versuchsanstalt wegen finanzieller und personeller Mängel
nur sehr eingeschränkt betrieben. Erst ab den 1960er Jahren erfolgte wieder ein Aufschwung und nicht nur zu „klassischen“ waldwachstumskundlichen, sondern auch zu vollkommen neuen Fragestellungen wurden wieder Versuchsflächen angelegt. Mit dem Beginn des Computerzeitalters an der Versuchsanstalt Ende der 1960er Jahre begann auch die digitale Erfassung der Daten der Dauerversuche. Die digitalen Daten waren in der Vergangenheit
je nach Zuständigkeit auf mehrere User und auch mit dem Fortschreiten der technologischen Entwicklung auf verschiedene Computersysteme verteilt. Durch diese Zersplitterung kam es auch zu Datenverlusten. In letzter Zeit wurde begonnen, die auf verschiedene User und Speichersysteme verteilten Messdaten zu sammeln und in die ORACLE Datenbank einzuspeisen, um eine einheitliche und verlustfreie Datenhaltung für das gesamte Institut zu gewährleisten. Beginnend mit 1887 bis Ende 2015 umfasst die Datensammlung in der Datenbank rund 850.000 Datensätze. Das sind Einzelbaummessdaten von 70 aktuellen und 42 aufgelassenen Dauerversuchsflächen. Der Erhalt des Versuchsflächennetzes sowie Überlegungen zu Neuanlagen von Versuchsflächen müssen, wie die Forstwirtschaft selbst, vom Gedanken der Nachhaltigkeit getragen werden, damit auch künftige Generationen mit geeigneten Versuchsobjekten und Informationsgrundlagen versorgt bleiben (Pretzsch et al. 2013). Langfristige Versuchsflächen sind auch künftig unverzichtbar. Auch in Zukunft wird man neue Versuchsflächen anlegen müssen und intakte Versuche fortführen, um Hypothesen überprüfen und die Waldentwicklung unter sich ändernden ökologischen Rahmenbedingungen besser verstehen zu können (Nagel et al. 2012).
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- Klassifikation[436] (Österreich)
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