- Standardsignatur15799
- TitelAktuelle Aspekte der Langzeitversauerung von oberirdischen Gewässern und Grundwasser in Deutschland
- Verfasser
- ErscheinungsortGöttingen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2016
- SeitenS. 24-37
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200201423
- Quelle
- AbstractDie Versauerung von Böden und Gewässern (oberirdische Gewässer, Grundwasser/Quellen) der Waldgebiete durch Säure bildende Luftschadstoffe ist kein historisches Phänomen, sondern auch in Deutschland immer noch wirksam. Umweltverwaltung und Wasserwirtschaft sind bei der Überwachung des Schadensverlaufs, Begleitung von Regenerationsbemühungen und wegen besonderer Aufwendungen bei der Nutzung versauerter Gewässer langfristig gefordert. Nach erfolgreicher Reduzierung der Schwefelemissionen bleiben die Emissionen von reaktivem Stickstoff (Stickoxide, Ammoniak, Ammonium) ein anhaltendes Versauerungsrisiko, zum Teil verstärkt durch remobilisierten Schwefel aus dem Bodenspeicher. Während in den Lockersedimenten des Norddeutschen Tieflands der vertikale Stofftransport zum Grundwasser die Versauerungsdynamik bestimmt, sind im Mittel- und Süddeutschen Bergland schnelle hangparallele Abflüsse und damit einhergehende Versauerungsschübe umfangreich beteiligt. Für das Grundwasser in Norddeutschland ist eine langfristig wenig veränderte Versauerungssituation wahrscheinlich, während sich im Mittel- und Süddeutschen Bergland eine Regeneration abzeichnet. Sie ist auch für einen Großteil der versauerten Bäche und Kleinseen der Mittelgebirge nachgewiesen. Die Trinkwasserversorgung hat diese nach anfänglichen Problemen weitgehend im Griff, sie muss jedoch mit anhaltend erhöhten Belastungen bei Förder- und Verteilersystemen und der Wasseraufbereitung
rechnen. Stabilisierungsmaßnahmen in betroffenen Waldökosystemen (Kalkung, Waldumbau) bewirken keine direkte Regeneration der Gewässer, aber einen begleitenden Schutz. Waldökosysteme müssen Garanten für eine hohe Wasserqualität bleiben.
Stichworte: Gewässerversauerung, Grundwasser, Maßnahmen gegen Gewässerversauerung, Wasserversorgung, Waldkalkung, Waldumbau
springs) in forest areas caused by acid forming airborne pollutants is not a historical phenomenon, but rather an ongoing problem in Germany. Regenerating, monitoring and using acid waters are long-term challenges for environmental administrations and for the water industry. Despite a successful campaign to reduce sulphur emissions, the emission of reactive nitrogen compounds (nitrogen oxides, ammonia, ammonium) remains an acidification hazard. This risk is reinforced by remobilised sulphur from the soil. In the loose sediments of the north German lowlands, vertical transport to the groundwater defines the acidification dynamic. In the mid and south German highlands, however, fast downslope discharges causing acidification surges is the main mechanism. While it is probable that the acidification of the groundwater in north Germany will remain unchanged in the long-term, regeneration in the highland regions is indicated. This has been substantiated for the majority of the acidified streams and smaller lakes in the low mountain range. After initial difficulties, the water industry now has the problem largely under control, must however reckon with increased wear to pumping, distribution and water preparation systems in the long-term. Measures to stabilize affected forest ecosystems (liming, conversion from coniferous to deciduous forests) dont have a direct effect on water quality regeneration, but do provide a measure of protection against acidification. Forest ecosystems must remain a guarantee for high water quality.
Keywords: acidification of waters, groundwater, mitigation of acidification, water supply, forest liming, forest conversion
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