Standardsignatur
Titel
Bestandsdynamik von Moor-Schmetterlingen in Mecklenburg-Vorpommern über 125 Jahre : Anthropogen und klimatisch bedingte Ursachen der Bestandsschwankungen tyrphobionter und -philer Arten
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2016
Seiten
S. 218-225
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200200280
Quelle
Abstract
Zur Bewertung der Populationsschwankungen von Schmetterlingen nährstoffarmer Moore in den letzten 125 Jahren in Mecklenburg-Vorpommern wurden Funddaten aus Literatur, Datenbanken sowie privaten und öffentlichen Sammlungen zusammengetragen. Nachfolgend fand eine Systematisierung und Visualisierung dieser Daten mittels eines Geographischen Informationssystems statt. Zudem wurden die Fundortnachweise, auf einzelne Jahre bezogen, ausgezählt. Ziel war es, Bestandsschwankungen zu detektieren, ihre möglichen Ursachen zu klären und auf die biozönotischen Wirkungen zum heutigen Zeitpunkt zu schlussfolgern.Es stellte sich heraus, dass bestimmte Bestandstrends bei den untersuchten Schmetterlingsarten zum einen mit Änderungen in der Produktivität und Entwässerungseffizienz in der Landwirtschaft, zum anderen mit klimatischen Änderungen zusammenfielen. In der Folge wanderten Arten, die eine größere ökologische Amplitude hatten und auch außerhalb von Hochmooren leben konnten, offensichtlich massiv in die nährstoffarmen Habitate ein, was zu einem Wandel in der Artenzusammensetzung geführt hat bzw. führt. Als Schutzstrategien gegen diese Veränderungen sind v.a. ökologische Sanierungen der nährstoffarmen Moore (insbesondere ihrer Wasserverhältnisse) zu nennen, die auf einer gründlichen Analyse der Artenzusammensetzung und der ökologischen Defizite basieren müssen. Auch die Möglichkeit einer Umsiedlung von Moorarten sollte in den Sanierungskonzepten geprüft werden.
The study investigated existing data on the evaluation of population fluctuations of butterflies and moths of low-nutrient moors in Mecklenburg - Western Pomerania during the past 125 years. It compiled all data available from literature, databases, as well as from private and public collections. The data were systematized and visualized using a Geographical Information System. Further, the findings of the various species were counted referring to single years. The analysis aimed to detect the above-mentioned fluctuations, to identify their causes, and to draw conclusions on current biocoenotic effects. The results show that population fluctuations of the species investigated coincided on the one hand with productivity and de-watering measures of agriculture, and on the other hand with climatic trends. In addition, species with a greater ecological amplitude and those able to also live outside of bogs obviously have migrated massively into the nutrient-poor habitats. There they have caused a significant change of the species composition. The study suggests protection strategies, such as the environmental restoration of low-nutrient bogs (esp. In terms of their water conditions). These concepts have to base on a thorough analysis of species composition and ecological deficits. In this context the feasibility of a transfer of bog species should also be examined.