- Standardsignatur14039
- TitelWenn der Durst kommt – Eiche, Buche, Kiefer, Douglasie im Trockenstresstest
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2015
- SeitenS. 40-54
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200199800
- Quelle
- AbstractMithilfe von Trockenstressversuchen (2011 – 2014) wurde unter weitestgehend definierten Gewächshausbedingungen die Reaktionen von getopften 2 - 4-jährigen Pflanzen der vier Baumarten Kiefer, Douglasie, Trauben-Eiche und Rot-Buche auf mehrwöchigen Wassermangel untersucht. Optimal tröpfchenbewässerte Pflanzen dienten als Kontrolle. Als Kriterien zur Bewertung der Trockenstressbelastung wurden neben Schadsymptomen an Nadeln und Blättern vor allem biochemische Indikatoren (Biomarker: Blatt-Wasser-, Gesamtchlorophyll-, Stärke-, Kohlenhydrat-, Prolin-, Ascorbatgehalt und ausgewählte phenolische Verbindungen) verwendet. Die Nadel- und Laubbaumarten reagierten mit charakteristischen Veränderungen, so dass es möglich war, eine zeitliche Abfolge der Reaktionen im Zuge von Trockenstress nachzuzeichnen. Während der Trockenstressversuche waren die Laubbaumarten deutlich sensitiver, wobei Eichen noch stärkere Stressreaktionen entwickelten als die Buchen. Die Mortalitätsraten der Eichen waren nach sechswöchigem Trockenstress deutlich höher als die der Buchen. Allerdings starben nach der Überwinterungsperiode 2013/14 mehr als die Hälfte der Buchen der Trockenstressvariante ab, was auf die verminderte Akkumulation von Reservestoffe als Spätfolgen zurückgeführt wurde. In der Retrospektive zeigte sich, dass die am Ende des Versuches abgestorbenen Individuen der Rot-Buche und Trauben-Eiche bereits zu Beginn des Trockenstresses gegenüber den trockenstresstoleranten Individuen in einer Reihe von Biomarkern unterschieden. Den Trockenstress überlebende Bäume erwiesen sich im Folgejahr als besser angepasst als erstmalig ausgetrocknete Individuen. Die Kiefern- und Douglasien zeigten sich auch nach länger anhaltendem Trockenstress hochgradig anpassungsfähig, wobei die Douglasie etwas sensitiver reagierte als die Kiefer. Generell ist jedoch eine pauschale Bewertung auf Artebene kritisch zu betrachten, da genetisch sensitive und tolerante Individuen innerhalb einer Art zu einer hohen Variation der Reaktionsmuster führen. Die Ergebnisse verdeutlichen zum einen, dass mit den Biomarkern ein geeignetes Bioindikationsverfahren zur Bewertung von Trockenstressereignissen zur Verfügung steht. Zum anderen belegen diese Studien ein überwiegend hohes Anpassungsvermögen der untersuchten Pflanzen an extreme Trockenstressbedingungen, das bei der Risikobewertung von Klimaextremen zu berücksichtigen ist.
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