Standardsignatur
Titel
Entwicklung eines fernerkundungsbasierten Systemkonzepts zur Unterstützung des forstlichen Krisenmanagements nach Sturmereignissen ("FastResponse")
Verfasser
Erscheinungsort
Freising
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 53-60
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200199729
Quelle
Abstract
Nach starken Sturmereignissen in bayerischen und österreichischen Wäldern werden Parameter von Windwurfflächen ausschließlich über subjektiv geprägte, terrestrische Vor-Ort-Begehungen geschätzt. Fehler bei der Kalkulation von Windwurfflächen führen häufig zu Verzögerungen im Krisenmanagement. Resultat können biotische Folgeschäden (z. B. Borkenkäferbefall) und finanzielle Einbußen für die Waldbesitzer sein. Das COPERNICUS-Projekt "FastResponse" hat zum Ziel ein Systemkonzept zu entwickeln, welches das forstliche Krisenmanagement nach einer Sturmkalamität mit fernerkundlichen Mitteln unterstützt. Sturmereignisse sollen im Vorfeld mit Langzeitwettermodellen früh erkannt werden und Windwurfflächen mit verfügbaren satellitengestützten Sensoren objektiv, flächendeckend und schnell identifiziert werden. Ergebnisse einer ersten Veränderungsanalyse ("Change Detection") auf Basis von wetter- und beleuchtungsunabhängigen Radardaten sollen bereits drei Tage nach einem Sturmereignis vorliegen. Innerhalb von 14 Tagen soll eine zweite "Change Detection" diese Informationen mit multispektralen optischen Sensoren aktualisieren. Durch eine Kombination der detektierten Windwurfflächen mit topografischen, administrativen und forstlichen Datensätzen in einem geographischen Informationssystem (GIS), sollen Zusatzinformationen generiert werden. Diese geben einen Überblick über die betroffene Holzmenge, helfen bei der Ressourcenplanung und der Logistik. Über ein Onlineportal sollen die umfangreichen Informationen zu den Windwurfflächen den Waldbesitzern und forstlichen Krisenmanagern zeitnah und kontinuierlich zur Verfügung stehen. Erste Veränderungsanalysen mit TerraSAR-X-, WorldView-2- und RapidEye-Daten zeigen, dass Windwurfflächen innerhalb der zeitlichen Parameter identifiziert werden können. Getestet wurde die Eignung der Sensoren beim Monitoring eines forstlichen Eingriffs in Österreich und bei Orkan "Niklas" in Südbayern. Mit "FastResponse" ist ein Service entwickelt worden, der durch seine effiziente und schnelle Identifizierung von Windwurfflächen die Gefahren für biotische Folgeschäden minimieren, die Aufarbeitung der Flächen effektiver gestalten und finanzielle Einbußen reduzieren kann.
Sturmereignis; Systemkonzept, Fernerkundung; Wald; Windwurfflächen