Standardsignatur
Titel
Erfassung des Informationsgehaltes aus hochauflösenden Fernerkundungsdaten zur Unterstützung der forstlichen Betriebsplanung
Verfasser
Erscheinungsort
Freising
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 33-42
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200199727
Quelle
Abstract
In Bayern wird die Aktualisierung von Inventurdatenbeständen in einem Turnus von zehn Jahren durchführt. Diese Zeitspanne ist jedoch für die Aktualisierung der Datenbestände nach biotischen oder abiotischen Kalamitäten häufig zu lang. Deshalb könnte die Ergänzung von aktuellen und flächendeckenden Informationen durch zeitlich und räumlich hochaufgelöste Fernerkundungsdaten erfolgen. Die vorliegende Studie hat sich mit der Erfassung des Informationsgehaltes von hochaufgelösten Satellitendaten für die Unterstützung in der Forstbetriebsplanung beschäftigt. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Nutzbarkeit von abgeleiteten forstlichen Bestandeskenngrößen für Instrumente (z. B. Wachstumssimulator SILVA) der Forstbetriebsplanung. Ein Prozess zur Aufbereitung von unterschiedlichen Informationsquellen und Informationsdichtestufen wurde für diesen Zweck entwickelt. Zuerst wurde eine Stratifizierung der verwendeten Inventurpunkte in Reinbestände und laub- bzw. nadelholzdominierte Bestände durchgeführt. Das Untersuchungsgebiet wurde anhand der Fernerkundungsdaten in Laub- und Nadelwald klassifiziert. Die Ableitung der Eingangskenngrößen für den Wachstumssimulator SILVA aus den Fernerkundungsdaten erfolgte über ein parametrisches Verfahren. Für jede Datenquelle wurde jeweils ein Modellbestand für die erste Informationsdichtestufe, ohne Höheninformationen und vereinfacht auf die Baumarten Fichte und Buche generiert. Der Erfolg der Initialisierung wurde über einen Vergleich zwischen terrestrischen Daten und Fernerkundungsdaten getestet. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass sich die geschätzten Kenngrößen aus RapidEye Satellitendaten für die Erstellung von Modellbeständen eignen, die zur Initialisierung von SILVA notwendig sind. Diese Aussage beruht auf den ersten Ergebnissen der Laub- und Nadelwald Reinbestände. Dabei hat sich gezeigt, dass im Vergleich zu den Standardmodellbeständen eine Überschätzung der Volumenwerte aus den Fernerkundungsmodellbeständen von 14 % für den Laubreinbestand und eine Unterschätzung von 8% für den Nadelreinbestand aufgetreten sind. Als nächste Schritte sind die Erstellung und Simulation für laub- und nadelholzdominierte Bestände, weitere Zusatzinformationen wie die Höhe sowie die Berechnung der Wirtschaftlichkeit der unterschiedlichen Informationsquellen geplant.
RapidEye, hochaufgelöste Fernerkundungsdaten; forstliche Kenngröße, Wachstumssimulator SILVA