Standardsignatur
Titel
Moor-Renaturierung - eine kritische Diskussion der Entwicklung in SW-Deutschland
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 101-117
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200199689
Quelle
Abstract
Die früher hauptsächlich auf Norddeutschlands ehemalige Torfabbauflächen beschränkte Moorrenaturierung greift in den letzten Jahren verstärkt auch auf Südwestdeutschland über. Besonderen Auftrieb haben derartige Aktivitäten mit der Diskussion der Moore als CO2-Senken bekommen. Da hier entsprechende Abbauflächen relativ selten sind, erfolgen Eingriffe in schwach gestörte und in schon seit Jahren in Selbstheilung begriffene Moore. Die Eingriffe werden zusätzlich mit dem Artenschutz begründet. Dabei werden erhebliche Schäden verursacht, sowohl an der Mooroberfläche als auch an den Torfprofilen, die in ungestörtem Zustand einzigartige und unersetzbare Archive unserer Vergangenheit sind. Bereits durchgeführte Eingriffe werden anhand von sechs Beispielen kritisch diskutiert. Es fehlt vor allem an qualifizierten Vor- und Nachuntersuchungen sowie an einer Evaluierung der vielen bisherigen Eingriffe. Zudem wird in FFH-Schutzgebiete, wie die Moorwälder, eingegriffen, ohne dass eine Verbesserung gegenüber dem heutigen Zustand absehbar ist. Vor allem werden die Schäden, die durch die Eingriffe entstehen, nicht den vielleicht positiven Effekten gegengerechnet. Ziel müssen Moore sein, wie sie von Natur aus aussehen würden. Dies gilt vor allem für Hochmoore, da sie vor Einflussnahme der Menschen entstanden sind und sich autonom, ohne "gärtnerische" Maßnahmen, erhalten können.