Standardsignatur
Titel
Edellaubbaumwälder im Südschwarzwald - Pflanzensoziologische Charakterisierung, Gliederung und Abgrenzung
Verfasser
Erscheinungsort
Freiburg im Breisgau
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 51-83
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200199687
Quelle
Abstract
Unter besonderer Berücksichtigung von Laubmischwäldern, die von Berg- und Spitz-Ahorn, Esche, Sommer-Linde und Berg-Ulme aufgebaut werden, wurde in Waldgebieten des Naturschutzgroßprojektes Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental im Südschwarzwald, SW-Deutschland, eine pflanzensoziologische Untersuchung durchgeführt. Anhand von floristischen Stetigkeitstabellen wurden dabei für die verschiedenen Waldgesellschaften und deren Untertypen Charakterarten und Indikatorgruppen ermittelt. Diese pflanzensoziologische Klassifikation konzentriert sich auf die Pflanzengesellschaften des Tilio-Acerion (Edellaubbaumwälder i. e. S.) und deren interne pflanzen-soziologische Typologie, d. h. ihre weitere Untergliederung in Untertypen, sowie auf die floristische und ökologische Abgrenzung gegenüber Alno-Ulmion-Gesellschaften (Auwälder) und Aceri-Fagetum-Bestände (Ahorn-Buchenwälder). Auf der Grundlage von 181 neuen Vegetationsaufnahmen wurde für die genannten Waldtypen eine neue regionale pflanzensoziologische Klassifizierung herausgearbeitet und zur Diskussion gestellt. Die dokumentierten Waldbestände wachsen an steilen, steinig-felsigen Hängen, insbesondere auf Blockhalden sowie am Rande von kleinen Fließgewässern. Arten, die das Tilio-Acerion häufig charakterisieren, wie Lunaria rediviva, Polystichum aculeatum, Actaea spicata and Phyllitis scolopendrium sind im Untersuchungsgebiet und auch allgemein im Schwarzwald ziemlich selten, so dass sie nicht zur Differenzierung der betrachteten Vegetationseinheiten verwendet werden können. Die Baumschicht der erfassten Tilio-Acerion-Bestände wird vor allem von Acer pseudoplatanus, Fraxinus excelsior, Ulmus glabra, Tilia platyphyllos und/oder Acer platanoides geprägt. Die häufigste Art von ihnen ist der Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus), der oft vorherrscht oder sogar die einzige Baumart eines Bestandes ist. Desweiteren sind verbreitete Arten der Krautschicht Urtica dioica, Geranium robertianum, Epilobium montanum, Impatiens noli-tangere, Mercurialis perennis und Rubus fruticosus. Innerhalb des Tilio-Acerion wurden im untersuchten Gebiet drei Waldgesellschaften (pflanzensoziologische Assoziationen) unterschieden: (1) die weitverbreitete Zentralassoziation Fraxino-Aceretum, (2) das wärmeliebende Aceri-Tilietum mit den entsprechenden wärmebedürftigen Indikatorarten und (3) das Ulmo-Aceretum, das durch subalpine Arten gekennzeichnet ist und vor allem in den hochmontanen Lagen vorkommt. Die neue regionale floristische Charakterisierung, Untergliederung und Abgrenzung, die für die ausgewählten Laubmischwälder erstellt wurde, wird mit Ergebnissen anderer pflanzensoziologischer Untersuchungen verglichen und schließlich wird die Gefährdung der untersuchten Waldtypen diskutiert.