- Standardsignatur14039
- TitelLohnt eine präventive Stubbenbehandlung? : Zur Rentabilität der Kiefernwirtschaft auf Rekultivierungsflächen
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2015
- SeitenS. 51-55
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200198947
- Quelle
- AbstractUnsere Kippenwälder: Produktiv, aber mit Pflegedefiziten Die meisten Kiefernaufforstungen (Pinus sylvestris L.) des Lausitzer Braunkohlenreviers sind erstaunlich volumenreich. Nach einer Anwuchsdepression übertrifft ihre durchschnittliche Derbholzleistung (dGZD100) mit 7 bis 9 m3/ha/a häufig das Ertragsvermögen des Tagebauumlandes (Böcker et al. 1998, Ertle et al. 2012b). Zur frohwüchsigen Bestandesentwicklung kommt eine bemerkenswerte Qualitätserwartung. Recht wipfelschäftig und feinastig, ist sogar eine Wertholzproduktion möglich (Katzur und Böcker 2010). Allerdings sind die stammzahlreichen Altersklassenwälder häufig überbestockt. Pflegebedürftige Erst- und Zweitdurchforstungsbestände nehmen etwa die Hälfte der Betriebsklasse ein.
Produktionsmodell und Durchforstungskonzept Mit 25 bis 35 Jahren ist die Selbstdifferenzierung von Kiefernerstaufforstungen weitgehend abgeschlossen, es beginnt die wertschöpfende Bestandesausformung. Dafür fordert das Landeswald-Konzept eine konsequente Auslesedurchforstung (MLUV 2004, Grüner Ordner , BZT-Erlass, Luthardt 2006). Je nach Bestockungszustand und -perspektive kommen bis zu 150 Zukunftsbäume in Frage; meist ist die Anzahl qualifizierter Kandidaten aber wesentlich geringer (30 50). Dabei erfolgt eine Entnahme der unmittelbaren Bedränger durch ein bis zwei Maßnahmen je Jahrzehnt. Vorratspflegliche Eingriffe in den Zwischenfeldern sind möglich, allerdings nur bei positivem Reinerlös. Der angestrebte Produktionszeitraum definiert sich über die Zielstärke (BHD >45-50 cm) und beträgt etwa 120 Jahre.
Zur waldbaulichen Behandlung gefährdeter Bestände Bei Wurzelschwammbefall wird eine davon abweichende Pflegestrategie verfolgt, in Abhängigkeit der Gefährdungseinstufung und Schadenssituation: (1) Für wenig gefährdete Kiefernbestände auf mäßig bis stark sauren Substraten gilt nach wie vor das Produktionsziel hochwertiges Sägeholz mit Astung, eine Stubbenbehandlung vorausgesetzt. (2) In geschwächten Beständen mit Schadholz lassen sich keine kostenintensiven Wertholzziele rechtfertigen. Bei der Z-Baum-Auswahl wird ein Sicherheitsabstand von 20 m zu den Befallspunkten empfohlen (Knoche und Ertle 2007). (3) Lösen sich Bestände auf, geht es um eine Walderhaltung vor allem durch Laubholzvoranbau. Zwar sind kostendeckende Sanitärhiebe möglich, beispielsweise zur Energieholzgewinnung, weitere Pflegemaßnahmen aber kontraproduktiv. Dadurch entstehen mit großer Wahrscheinlichkeit neue Befallsherde.
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