Standardsignatur
Titel
Empfindlichkeit typischer Schweizer Waldbestände auf den Klimawandel
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 408-419
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200194944
Quelle
Abstract
Erste klimabedingte Veränderungen von Waldökosystemen sind in der Schweiz bereits erkennbar. Weitgehend unklar ist aber, wie und in welchem Ausmass im Schweizer Wald häufig vorkommende Waldbestände auf zukünftige Klimaveränderungen reagieren werden. Auf Basis der Daten des 3. Schweizerischen Landesforstinventars und mithilfe des Waldsukzessionsmodells ForClim untersuchten wir die Entwicklung von 71 typischen Beständen unter heutigem sowie zukünftigem Klima (A2-Emissionsszenario) mit und ohne Bewirtschaftungseinfluss und leiteten daraus quantitative Aussagen über ihre Reaktion auf den Klimawandel ab. Die Simulationen zeigen, dass die Reaktion bis in die Jahrhundertmitte schwach ausfällt. Dagegen erhöht sich bis gegen Ende dieses Jahrhunderts die Empfindlichkeit, was sich in Grundflächenrückgängen in Tieflagen beziehungsweise -zunahmen in Hochlagen äussert. Die Reaktion der Bestände ist geprägt von standörtlichen Unterschieden und führt zum Beispiel bei der Fichte zu Verlusten bis in höhere Lagen. Unsere Ergebnisse zeigen eine Zunahme der Laubbaumarten in den oberen Höhenstufen, insbesondere unter Bewirtschaftung. Auswirkungen des Klimawandels auf wichtige Ökosystemleistungen wie Holzproduktion, Schutz vor Naturgefahren oder Biodiversität fallen entlang des bioklimatischen Höhengradienten unterschiedlich aus. Die heutige Bewirtschaftung zeigt Ansätze, wie negativen Effekten des Klimawandels entgegengewirkt werden könnte. Jedoch braucht es hierfür spezifische, standortangepasste Strategien und insbesondere für tiefere Lagen mehr Wissen über das Anpassungspotenzial der Baumarten.