- Standardsignatur8409
- TitelWanzen (Insecta: Heteroptera) in Halbtrockenrasen und deren frühen Renaturierungsstadien in der Südoststeiermark
- Verfasser
- ErscheinungsortGraz
- Verlag
- Erscheinungsjahr2015
- SeitenS. 133-156
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200191777
- Quelle
- AbstractIn der Südoststeiermark wurden die Wanzenzönosen von zwei Halbtrockenrasen und zwei angrenzenden renaturierten Grünlandflächen semiquantitativ untersucht. Eine Renaturierungsfläche wurde bis zum Jahr 2001 als Intensiv-Apfelobstplantage, die andere bis zum Jahr 2009 als Maisacker genutzt. Alle Flächen liegen in einem Natura 2000-Gebiet, zwei zusätzlich in einem Naturschutzgebiet. Insgesamt wurden 84 Arten nachgewiesen. Die höchste Diversität weisen ein Halbtrockenrasen mit 40 und die anliegende Restaurierungsfläche mit 39 Arten auf. In beiden Halbtrockenrasen treten mehr xerothermophile Offenlandlandarten auf als in den Renaturierungsflächen. Sowohl in der Anzahl und im Anteil der Rote Liste-Arten als auch der xerothermophilen Offenlandarten fällt die ältere der beiden Renaturierungsflächen (vormals Obstplantage) qualitativ deutlich ab. Die Ellenberg’schen Zeigerwerte belegen, dass diese Fläche frischer und nährstoffreicher ist. Erhebliche qualitative Unterschiede zwischen den Halbtrockenrasen und den Renaturierungsflächen bestehen in der Habitatnutzung der Flächen durch xerothermophile und bodennah lebende Arten. Diese für lückige Halbtrockenrasen kennzeichnenden Arten werden herangezogen, um den Immigrationsprozess stenotoper Arten in die Renaturierungsflächen zu beurteilen. Es hat sich gezeigt, dass in der ehemals als Maisacker genutzten Fläche erste Erfolge zu verzeichnen sind. Mit den bereits 116 bekannten Arten sind nun 157 Heteropteren aus dem kleinräumigen Untersuchungsgebiet bekannt. Darunter finden sich einige in Mitteleuropa seltene und teils hochgradig gefährdete Arten des xerothermen, extensiven Gründlands wie Brachycoleus pilicornis pilicornis, Bothynotus pilosus und Omphalonotus quadriguttatus. Zwei Heteropteren (Isometopus intrusus und Aradus bimaculatus) besitzen hier ihre einzigen bekannten steirischen Vorkommen. Trotz Schutzgebietsausweisung und Naturschutzinitiativen im Gebiet sind weitere Bemühungen nötig, um den steten Rückgang an Lebensräumen für die anspruchsvolle Lebensgemeinschaft des einmähdigen, trockenen Gründlands zu stoppen.
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