Standardsignatur
Titel
Unterirdische Kontinuität und Pilzvielfalt alter Waldstandorte
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 83-90
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200189697
Quelle
Abstract
Alte Wälder und Waldstandorte besitzen insgesamt eine über der vergleichbarer, jüngerer Wälder liegende Organismenvielfalt. Die Wald- und Standortgeschichte beeinflusst die Waldbiodiversität massgeblich, und die Kontinuität von Lebensräumen ist essenziell für die Ausprägung dieser Biodiversität. Die unterirdische Kontinuität besteht aus diversen Teilaspekten, die jeder für sich Einfluss auf die Ausprägung der Biodiversität haben: Kontinuität der Kohlenstoff- und Stickstoffspeicher, der Oberflächenalterung (grosse terricole Moospolster oder Flechtenrasen), der ungestörten Bodenhydrologie, Kontinuität von natürlichen Prozessen des Stoffumsatzes wie Bio- und Kryoturbation, Kontinuität der Pedogenese und geologischen Schichtung sowie von unterirdischer und erdgebundener Strukturvielfalt. Es gibt zwei Ansätze, um die unterirdische Kontinuität über terrestrische Monitoringverfahren abschätzen zu können. Der eine Ansatz beruht auf der Erhebung bestimmter kontinuitätsanzeigender Pilzarten (sog. Signalarten), der andere auf Strukturmerkmalen, die auf Kontinuität schliessen lassen. Wir zeigen die Beziehung zwischen pilzlichen Kontinuitätszeigern und der Pilzartendiversität (ohne Signalarten) auf Probekreisebene (500 m2) mithilfe eines Kontinuitätsindizes und unter Verwendung eines Regressionsbaumes auf. Unsere Schlussfolgerungen sind, dass 1) es ein hohes Schutzgebot für Wälder langer Kontinuität geben sollte, da ihre hoch spezialisierte Pilzartenvielfalt deutlich zur biologischen Vielfalt beiträgt, und 2) die unterirdische Kontinuität im Waldmonitoring stärker berücksichtigt werden sollte.