Standardsignatur
Titel
Die Zürcher Wälder um 1823 – Betriebsformen und Baumarten
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2015
Seiten
S. 24-31
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200188628
Quelle
Abstract
Aus den Visitationsberichten von 1823 sollen Bewirtschaftung und Baumartenzusammensetzung der öffentlichen Wälder im Kanton Zürich im frühen 19. Jahrhundert rekonstruiert werden. Dazu werden die Verteilung der Betriebsformen im ganzen Kanton und die Baumartenzusammensetzung in 31 ausgewählten Gemeinden im Zürcher Unterland analysiert. Ausserdem wird für diese Gemeinden ein Vergleich mit der heutigen Baumartenzusammensetzung durchgeführt. Die Auswertungen zeigen, dass der Mittelwald im frühen 19. Jahrhundert die wichtigste Betriebsform im Kanton Zürich war. Die Betriebsformen unterscheiden sich sehr stark in ihrer Baumartenzusammensetzung, wobei die grösste Vielfalt an Baumarten in Nieder- und Mittelwäldern zu finden ist. Die Resultate legen die Vermutung nahe, dass kein klarer Zusammenhang zwischen der Baumartenzusammensetzung und natürlichen Faktoren wie Klima, Topografie und Boden besteht. Daraus kann geschlossen werden, dass die Bewirtschaftung bereits im frühen 19. Jahrhundert einen grösseren Einfluss auf die Baumartenzusammensetzung hatte als die naturräumlichen Voraussetzungen. Die Baumartenzusammensetzung im Zürcher Unterland hat sich in den letzten 200 Jahren stark verändert. Vermutlich sind die Wälder heute naturnaher als 1823, was allerdings nicht mit einer grösseren Artenvielfalt gleichgesetzt werden kann. Das Wissen über die frühere Baumartenzusammensetzung kann daher von praktischem Nutzen bei der Revitalisierung ehemaliger Niederund Mittelwälder sein, welche wertvolle Habitate für seltene Tier- und Pflanzenarten bieten.