- Standardsignatur629
- TitelWelche Faktoren bestimmen den Erfolg der Moderholzverjüngung im Fichtenurwald Scatle?
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr2014
- SeitenS. 339-347
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200188482
- Quelle
- AbstractDie rauen Umweltbedingungen in subalpinen Wäldern erschweren die Fichtenverjüngung. Ansamung und Etablierung der jungen Bäume beschränken sich auf wenige geeignete Kleinstandorte wie zum Beispiel Totholz. 2002 wurde die Fichtenverjüngung auf Totholz im Urwald Scatle im Kanton Graubünden erstmals untersucht. 2012 wurden diese Untersuchungen wiederholt und die verschiedenen Standortfaktoren in Bezug zur Fichtenverjüngung gesetzt. Das mit den Daten von 2002 parametrisierte statistische Modell eignete sich zur Beschreibung des Verjüngungsvorkommens von 2002 und 2012, was darauf hinweist, dass die Fichtenverjüngung auf Totholz einen nicht zufälligen, komplexen Prozess unter Zusammenwirken mehrerer ökologischer Faktoren darstellt. Die Verjüngungsdichte nahm in diesen zehn Jahren um das 5.5-Fache zu. Diese starke Zunahme kann mit grosser Wahrscheinlichkeit einer Veränderung der standörtlichen Faktoren in Richtung verjüngungsfreundlicherer Kleinstandorte zugeschrieben werden: 1) zunehmende Zersetzung von Totholz, 2) Sonnenscheindauer im Juni von 50 bis 120 Minuten pro Tag, 3) Absenken des Standorts in Richtung Boden, solange die Konkurrenz mit der Bodenvegetation gering ist, und 4) Zunahme der feuchtigkeits speichernden Moosdecke. Ebenfalls förderlich waren wahrscheinlich die Samenjahre 2009 und 2011. Erste Verjüngung konnte bereits sechs Jahre nach Absterben der Stämme nachgewiesen werden. Am besten geeignet waren jedoch Stämme, die vor mehr als 23 Jahren abgestorben waren. Die Verjüngung ist also selbst unter günstigen Bedingungen ein langwieriger Prozess. Für eine nachhaltige Verjüngung braucht es ein kontinuierliches Angebot unterschiedlich alten Totholzes. Neben der wichtigen Rolle von Totholz bei der Fichtenverjüngung zeigte die Studie, wie wichtig Totholz für eine hohe Biodiversität ist. Auf den untersuchten Stämmen wurden 15 Holz abbauende Pilzarten nachgewiesen, zwei davon sind Arten der Roten Liste.
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