- Standardsignatur13380
- TitelDie Flora der geschützten Biotope in Baden-Württemberg
- Verfasser
- ErscheinungsortKarlsruhe
- Verlag
- Erscheinungsjahr2014
- SeitenS. 7-91
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200185373
- Quelle
- AbstractAusgewertet wurden die von 1992 bis 2004 im Rahmen der §-24a-Biotopkartierung ermittelten Fundortdaten zu den Farn- und Samenpflanzen Baden-Württembergs. Nach einer nomenklatorischen und taxonomischen Aufbereitung der fast drei Millionen Datensätze und einer Plausibilitätskontrolle wurde eine Gesamtartenliste erstellt. In dieser ist zu jeder Sippe die Anzahl ihrer Nennungen bei der §-24a-Kartierung und zum Vergleich auch die bei der Waldbiotopkartierung angegeben. Sie enthält 1.924 Sippen, darunter 1.682 Arten, 92 Unterarten und Varietäten sowie 150 Aggregate und Sektionen. Somit wurden in den kartierten geschützten Biotopen des Offenlandes, die 1,93 % der Landesfläche einnehmen, etwa 80 % der in Baden-Württemberg etablierten Arten an Farn- und Samenpflanzen nachgewiesen. Im Mittel wurden je geschütztem Biotop 19,8 Sippen erfasst. Häufig erfasst wurden vor allem Baum- und Straucharten als kennzeichnende Arten der weitverbreiteten geschützten Biotoptypen Feldhecke und Feldgehölz, kennzeichnende Arten des Extensivgrünlandes sowie Ruderalarten und Nitrophyten, mit deren Erfassung zumeist eine Beeinträchtigung von Biotopen dokumentiert wurde. Näher ermittelt wurde, zu welchen pflanzensoziologischen Artengruppen Nachweise von Arten vorliegen, welchen Anteil an den Nennungen diese besitzen und welche die jeweils am häufigsten genannten Sippen waren. Durch die Vielzahl der Nachweise und wegen einer im Vergleich zur floristischen Kartierung Baden-Württembergs viel genaueren Fundortlokalisierung liefern die Daten der Biotopkartierung für viele Sippen Informationen zu ihrer Verbreitung und Bestandssituation in Baden-Württemberg in einer bisher nicht gekannten Qualität. Für acht Sippen wird dies exemplarisch mit kommentierten Verbreitungskarten dargestellt. Verbreitungskarten zu zwei weiteren Sippen weisen auf allgemeine Probleme bei floristischen Kartierungen hin. Außerdem konnte dank der Vielzahl der Beobachtungen und nahezu punktgenauer Fundortangaben die Nachweisdichte der Arten in den Naturräumen des Landes ermittelt werden. Als Einheit verwendet wurde die mittlere Anzahl der Nachweise je 100 km2 (N/100 km2). Durch einen Vergleich dieser Werte für ausgewählte Naturräume und Arten wurde die floristische Eigenart von Naturräumen in tabellarischer Form sichtbar gemacht. Dies erfolgte durch Gegenüberstellung der Nachweisdichten von Arten und – auf einer höheren Abstraktionsebene – durch floristische Sequenzen: Sie wurden dadurch gebildet, dass für eine ausgewählte Gruppe kennzeichnender Arten die Häufigkeit ihres Auftretens in einem Naturraum mit den Häufigkeitsklassen A (sehr selten, < 1 N/100 km2) bis G (sehr häufig, > 100 N/100 km2) angegeben wird. So wie die genetischen Barcodes die Eigenart von Lebewesen aufzeigen, können die floristischen Sequenzen die Eigenart von Landschaften, Regionen und Naturräumen dokumentieren. Eine sehr gute Datenlage existiert jedoch nur für Sippen, die häufig in geschützten Biotopen vorkommen und die nicht unauffällig, nur kurze Zeit im Jahreslauf nachweisbar oder bestimmungskritisch sind. Nur unzureichend geachtet wurde offensichtlich auf Wasserpflanzen, obwohl diese häufig in geschützten Biotopen vorkommen. Methodisch bedingt wurden Ackerwildkräuter, viele einjährigen Ruderalarten, Arten des Siedlungsbereichs und Arten des geschlossenen Waldes weit aus seltener erfasst, als es ihrer Häufigkeit entspricht. Unter den Sippen der Roten Liste wurde unter den vom Aussterben bedrohten Arten das Bodensee-Vergißmeinnicht am häufigsten nachgewiesen, unter den stark gefährdeten Arten Arnika, unter den gefährdeten das Schmalblättrige Wollgras und unter den Arten der Vorwarnliste erfolgten für die Kartäuser-Nelke die meisten Nachweise. Bei Plausibilitätskontrollen zur Überprüfung der Datenqualität wurden bei einzelnen Sippen fragliche, vermutlich auf Fehlbestimmungen zurückgehende Angaben ermittelt. Neben Fehlbestimmungen waren hierfür auch Eingabe-/Tippfehler verantwortlich, deren Umfang in einigen Fällen genau quantifiziert werden konnte.
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