- Standardsignatur2754
- TitelQualitätsentwicklung von Buchenvoranbauten (Fagus sylvatica L.) im Thüringer Wald nach unplanmäßigem sturmbedingtem Verlust des Fichtenschirms
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld
- Verlag
- Erscheinungsjahr2014
- SeitenS. 122-133
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200184717
- Quelle
- AbstractSeit über 2 Jahrzehnten wird in Deutschland der Waldumbau instabiler standortsfremder Fichtenforste zu naturnäheren Mischwäldern forciert. In diesem Zusammenhang nimmt die Rotbuche (Fagus sylvatica L.) eine Schlüsselrolle ein. Sie wurde als Voranbau mit dem Ziel der Qualitätsholzproduktion in die Fichtenbestände eingebracht. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, welche Effekte ein unplanmäßiger sturmbedingter Verlust des Fichtenschirms für die Qualität der Rotbuchen hat. Außerdem wurde der Einfluss der Pflanzendichte und des Entwicklungsstadiums geprüft. Dazu wurden auf insgesamt 14 Buchenvoranbauflächen des Thüringer Waldes Qualitätserhebungen durchgeführt (vgl. Börner et al. 2003). Auf 8 dieser Flächen ist der Fichtenschirm durch Orkan Kyrill im Januar 2007 geworfen worden. Somit haben sich die Rotbuchen seither ohne Schirmschutz entwickelt. Als Folge des Schirmverlustes konnte innerhalb von nur 6 Jahren eine drastische Zunahme der Astdurchmesser bei zugleich sinkenden Astwinkeln festgestellt werden. Die Tendenz zur Schaftauflösung, gemessen an der Anzahl mit dem Haupttrieb konkurrierender Äste, erhöht sich durch die Freistellung ebenfalls. Nur für Rotbuchen im Dickungsstadium und unter Schirm ist eine signifikante Abnahme der Zwieseltendenz mit steigender Pflanzenzahl im Voranbau nachzuweisen. Im Gegensatz dazu ist die Ansatzhöhe des ersten Grünastes nicht von der Überschirmungssituation abhängig, denn die Astreinigung wird allein durch die Pflanzenzahl als Maß der intraspezifischen Konkurrenz gesteuert. Deren Wirkung tritt somit erst nach Erreichen des Dickungsstadiums ein. Aus den Ergebnissen kann gefolgert werden, dass der Fichtenschirm als waldbauliches Instrument zur Steuerung der Strahlungsverfügbarkeit eine herausragende Bedeutung für die Qualifizierung von Buchenvoranbauten hat. Nach einem störungsbedingten Schirmverlust zeigen die Rotbuchen unabhängig von Bestandesdichte und Entwicklungsstadium zunehmend schlechtere Qualitätsmerkmale. Die Auswirkungen der Freistellung können somit auch durch hohe Pflanzenzahlen im Voranbau nicht kompensiert werden. Lediglich durch die Kombination von geeigneter Überschirmung und hoher Pflanzenzahl sind vermehrt gute Qualitäten im Buchenvoranbau zu erreichen.
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