Nachhaltigkeit als integrativer Anspruch an eine multifunktionale Waldbewirtschaftung

München

2014

S. 7-9

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200182114

Forstliche Nachhaltigkeit ist keine definierte "Eigenschaft", sondern die Summe einer Vielzahl komplexer Ansprüche. Das generelle Problem bei der Bewertung der Nachhaltigkeit liegt erstens darin, dass wir viele der Ansprüche gar nicht kennen; zum Teil liegen sie in ferner Zukunft, sind aber gleichwohl als Ansprüche kommender Generationen relevant. Unsicherheit und Nicht-Wissen sind ständige Begleiter unserer Analysen. Zweitens sind viele Ansprüche so unbestimmt, dass wir keinen Anhaltspunkt dafür finden, wie man sie bewerten könnte. Denn nur wenn die Ansprüche mit einem klaren Ziel versehen sind, kann geprüft werden, ob, wie weit und wie genau man sich diesem Ziel angenähert hat. Und drittens liegt es im definitorischen "Wesen" der Nachhaltigkeit, dass kein Anspruch für sich steht, sondern jeweils Teil eines komplexen Anspruchssystems ist, in dem die einzelnen Elemente in vielfältiger gegenseitiger Wechselwirkung stehen. Wenn wir dennoch die Nachhaltigkeit einer multifunktionalen Waldbewirtschaftung bewerten wollen, dann müssen wir uns zunächst mit den drei Verständnisebenen befassen, auf denen wir heute von der "Nachhaltigkeit" sprechen.