- Standardsignatur14039
- TitelAspekte sozialer Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2012
- SeitenS. 60-66
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200181591
- Quelle
- AbstractSoziale Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft ist meiner Meinung nach viel mehr als die wenigen forstlichen Arbeitsplätze im Wald. Vielmehr verbinde ich das soziale Wirken von uns Forstleuten mit dem weiten Blick über die klassische Forstwirtschaft hinaus – eben auf eine Erweiterung um eine ganzheitlich soziale Sicht, vielleicht in der Weise wie die schon fast archaische Definition von Nachhaltigkeit durch uns und andere zunehmend erweitert wurde. Ja, die Wiege der Nachhaltigkeit stand im Wald. Wiegen wir das Soziale des Waldes aufmerksam und mit erweitertem Bewusstsein in unserer offenen Hand. Halten wir es fest, wenn es in Gefahr gerät, um es weiter geben zu können. Treuhänderisch mit dem Wald, für die Menschen. Bitte unbedingt zahlreicher als heute. Verbunden mit anderen sozialen Berufsgruppen. Damit Nachhaltigkeit Wirklichkeit wird. Ganzheitlich also auch sozial Försterin und Förster zu sein, das geht nur, wenn wir breit aufgestellt sind, wie man heute so gern sagt. Hinsichtlicher der Nachhaltigkeit bieten sich inzwischen 4 Säulen an. Die Ökologie – das ist der Wald als Quelle. Die Ökonomie – das ist das "richtige" Nutzen der Natur. Mindestens mangels eigenen Chlorophylls muss der Mensch nutzen und konsumieren. Dies wird so bleiben, egal was wir noch erfinden. Das sind also zwei gute Standbeine, auf denen wir uns selbstverständlich wohl fühlen dürfen. Auf diesen zwei Beinen allein kann man wohl nicht lange sicher stehen. Bei jedem Sturm von hinten oder vorn besteht Bruch- oder Wurfgefahr. Dann zunehmend ausgelichtet bei einem Bestockungsgrad lange schon unter 1,0 wird die eigene Existenz hart. Kalamitätengefahr und unverantwortliche Zuwachsverluste sind die Folgen. Nehmen wir also stärker das Soziale ins Auge und in die Hand. Was dies alles ist, ist achtsam täglich neu zu beantworten. Und bemühen wir uns um dieses Soziale im Bewusstsein einer jahrtausend Jahre alten Kultur verpftichtet, dann stehen wir sicher auf vier Pfosten. Selbst bewegt und beweglich. Nur so können und werden wir gut tragen, was die Menschen vom Wald und einer zeitbezogenen Forstwirtschaft brauchen. Ja, Forstwirtschaft ist für Menschen – aber nicht nur mit Bäumen.
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