- Standardsignatur14039
- TitelNormative Grundlagen nachhaltiger Waldbewirtschaftung
- Verfasser
- ErscheinungsortEberswalde
- Verlag
- Erscheinungsjahr2012
- SeitenS. 7-38
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200181585
- Quelle
- AbstractAlle in diesem Gutachten erfolgten inhaltlichen Festlegungen, die zur ethischen Orientierung dienen können, sollen einem ernsthaften Diskurs dienlich sein, indem sie punktgenaues Diskutieren ermöglichen. Die hier vertretenden Inhalte – der egalitär-komparative erechtigkeitsstandard in Bezug auf zukünftige Generationen, die "constant natural capital rule" und die Investitionsregel in Bezug auf Naturkapital, das Konzept des integrativen Waldbaus, die teilweise differenzierte Waldnutzung und die Forderung einer Honorierung ökologischer Leistungen der Forstwirtschaft – sind also keine Dogmen, die von den Diskursteilnehmern einfach zu übernehmen sind, sondern Vorschläge, die es zu prüfen gilt. Prüfkriterien dafür sind: a) Anerkennungswürdigkeit, b) Alternativen und c) Praktikabilität. Das Kriterium der Anerkennungswürdigkeit beruht auf dem Diskursprinzip D, nach welchem die Gültigkeit von Normen an die Zustimmungswürdigkeit unter idealen Gesprächsbedingungen geknüpft ist. Das Kriterium der Alternativen ergibt sich aus dem Universalisierungsgrundsatz U, nach dem eine Norm nur dann gültig ist, wenn alle Folgen, die sich aus ihrer Befolgung ergeben, von allen zwanglos akzeptiert "und den Auswirkungen der bekannten alternativen Regelungsmöglichkeiten vorgezogen werden können" (Habermas 1983). Unseres Erachtens genügen die hier getroffenen Vorschläge diesen Prüfkriterien. Bei den hier vorgenommenen Betrachtung wurde dem Thema Klimawandel nicht viel Raum eingeräumt. Die Frage ist, ob die hier vertretenden Inhalte an Anerkennungswürdigkeit gewinnen oder verlieren, wenn man diesen Risikofaktor stärker berücksichtigt. Wir sind der Auffassung, dass die Inhalte einer "stark" nachhaltigen Waldbewirtschaftung in Zeiten des Klimawandels a fortiori gelten. So ist hervorgehoben worden, dass der für den integrativen Waldbau maßgebenden Richtlinie der Resilienz insbesondere in Anbetracht des Klimawandels besondere Wichtigkeit zukommt, da die schnellen Änderungen des Klimas die Resilienz der Wälder größeren Belastungen aussetzen werden.
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