Standardsignatur
Titel
Forstliche Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf den Gewässerzustand
Verfasser
Erscheinungsort
Göttingen
Verlag
Erscheinungsjahr
2012
Seiten
S. 149-168
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200181324
Quelle
Abstract
Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) hat den konsequenten Schutz der Gewässer von der Quelle bis zur Mündung zum Ziel. Das hat für die typischen Waldgewässer entsprechende Folgen, denn der ökologische Einfluss der Gewässerränder und ihrer Umgebung gewinnt mit abnehmender Gewässerbreite zunehmende Bedeutung. Gerade in den Mittelgebirgen befinden sich viele Wälder im Bereich der Quellen und Oberläufe, wo die Gewässer noch schmal sind, und der Einfluss der Ränder entsprechend groß ist. Die Gestaltung naturnaher Gewässerränder ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Gewässerqualität. Forstliche Maßnahmen mit direktem Einfluss auf die Gewässerqualität lassen sich grob drei Kategorien zuordnen: 1. Auswirkungen auf die Naturnähe der Gewässerränder einschließlich der angrenzenden Bestockung. 2. Beeinflussung der Durchgängigkeit von Gewässern durch forstlichen Wegebau. 3. Diffuse Stoffeinträge infolge von Erosion und unvollständig geschlossenen Stoffkreisläufen Für alle drei Bereiche werden Maßnahmen und Anpassungen der Waldbewirtschaftung an die Ziele des Gewässerschutzes diskutiert. Voraussetzung für ein effektives Management ist eine GIS-technische, automatisierte Erfassung der sensiblen Bereiche, wofür geeignete Methoden entwickelt wurden. Die Ausweisung eigenständiger Bewirtschaftungseinheiten an den Gewässerrändern wird empfohlen. Der sukzessive Umbau der Gewässerrandstreifen in naturnahe Bestockungen hat große Bedeutung für einen guten ökologischen Zustand der Fließgewässer. Bei relativ geringem Flächenverlust kann mit einer naturnahen und ökologisch verträglichen Bewirtschaftung der Gewässerränder ein wichtiger Beitrag der Forstwirtschaft zum Arten- und Naturschutz geleistet werden.