Standardsignatur
Titel
Niedrigwasser in Deutschland 2011
Verfasser
Erscheinungsort
Koblenz
Verlag
Erscheinungsjahr
2014
Seiten
S. 4-17
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200181221
Quelle
Abstract
Das Jahr 2011 war in Deutschland von drei überregionalen hydrologischen und meteorologischen Extremereignissen geprägt, einer bundesweiten Hochwassersituation im Januar sowie zwei Niedrigwassersituationen im Frühjahr und im Herbst. Dieser Artikel fasst die Ergebnisse einer Analyse über den Verlauf und die Besonderheiten der beiden Niedrigwasserperioden im Jahr 2011 zusammen. Neben deutschlandweiten Abflussdaten werden auch die hydrometeorologische Trockenheit untersucht und die Grundwasserverhältnisse an über 300 Grundwasserstands- und Quellschüttungsmessstellen betrachtet. Ziel ist, diese Ereignisse, die Einschränkungen für die Schifffahrt mit sich brachten, in ihrer räumlich-zeitlichen Entwicklung nachvollziehbar zu beschreiben und mittels einer konsistenten statistischen Auswertung der Zeitreihen einzuordnen, wie extrem diese in den unterschiedlichen Landesteilen und Flussgebieten ausfielen. Neben der Häufung von Extremen sind insbesondere das saisonale Auftreten und die lang andauernde Trockenheit in der ersten Jahreshälfte hervorzuheben. Diese führte zum Frühjahrsniedrigwasser und war letztlich auch für die Niedrigwassersituation im Herbst mit ausschlaggebend. Die gravierendsten Auswirkungen der Trockenperioden und des insgesamt anomalen Jahresverlaufs zeigten sich generell bei Abflusspegeln, Grundwassermessstellen und Quellen in west- und mitteldeutschen Mittelgebirgsregionen. Zu absolut extremen Niedrigwasserabflüssen und damit verbundenen hohen Jährlichkeiten kam es allerdings nur in wenigen Gebieten. Obwohl der überdurchschnittlich niederschlagsreiche Sommer in maßgeblicher Weise kompensierend wirkte und im Nordosten Deutschlands regional sogar zu extremen Hochwasserverhältnissen führte, ergab sich insbesondere im Rhein-, Weser- und Donaugebiet in der Summe für das Jahr 2011 ein erhebliches Abflussdefizit. Das liegt dort in der Größenordnung des Niedrigwasserjahrs 2003, wurde jedoch in früheren Jahren noch teilweise deutlich übertroffen. Analog lassen sich die Ergebnisse hinsichtlich der Jährlichkeiten zusammenfassen.