Standardsignatur
Titel
Kippenwälder des Lausitzer Braunkohlenreviers im Klimawandel : Teil I: Klimaszenarien der fernen Zukunft und Baumarteneignung
Verfasser
Erscheinungsort
Berlin
Verlag
Erscheinungsjahr
2012
Seiten
S. 145-151
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200180386
Quelle
Abstract
Die Lausitz gilt als eine der klimaempfindlichsten Regionen in Deutschland, wobei geringe Sommerniederschläge das Waldwachstum limitieren. Einen Sonderfall bilden exponierte Rückgabeflächen des Braunkohlenbergbaus mit ihren sandigen Rohböden. So sind die jungen Kippenwälder erstaunlich frohwüchsig, aber insbesondere gegenüber Witterungsextremen störungsanfällig. Zur Absicherung der Rekultivierungsplanung soll geprüft werden, wie sich mögliche Klimaveränderungen auf das Waldwachstum auswirken. Im ersten Schritt erfolgt eine Regionalisierung globaler Klimaprognosen (IPCC 2007, ECHAM5_MPI_OM) mit den "Downscaling"-Modellen WETTREG 2010, COSMO-CLM und REMO. Gegenüber den validierten Basisszenarien der "Klimanormalperiode" (1971–2000) lässt sich bis Ende des 21. Jahrhunderts (2071–2100) eine Zunahme der Jahresmitteltemperatur um 2,1 °C (REMO_B1, COSMO-CLM_B1_R1) bis 3,4 °C (WETTREG2010_ A1B_R0, _R6 und _R8, COSMO-CLM_ A1B_R2) annehmen. Im pflanzenbaulich ungünstigsten Szenario WETTREG2010_A1B_R6 fällt die jährliche Niederschlagssumme um 21–30%. Zudem verlagern sich die Niederschläge vom Sommer- in das Winterhalbjahr. Dagegen signalisieren REMO und COSMO-CLM weitgehend unveränderte Feuchteverhältnisse. Im Vergleich zur Traubeneiche wird die Gemeine Kiefer als klimasensitiver eingestuft. Zwar ist sie trockentolerant, jedoch als boreale Baumart hitzeempfindlich. Bereits heute lösen frühsommerliche Tageshöchsttemperaturen >35 °C mehrjährige Wuchsdepressionen aus, ungeachtet einer ausreichenden Wasserversorgung.