Standardsignatur
Titel
Ansätze zur Senkung der Holzerntekosten in der Schweiz
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2013
Seiten
S. 148-157
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200179116
Quelle
Abstract
Seit mehr als zwei Jahrzehnten sieht sich die Mehrheit der Schweizer Forstbetriebe mit Verlusten konfrontiert. Ein wichtiger Grund dafür sind die seit den 1980er-Jahren mehrheitlich sinkenden Holzerlöse. Zudem ist es den Schweizer Forstbetrieben nicht gelungen, die wichtigste Kostenstelle – die Holzerntekosten – in ähnlich starkem Mass zu senken. Im Vergleich zum benachbarten Ausland sind die Holzerntekosten in der Schweiz auch heute noch mehr als doppelt so hoch. Der vorliegende Beitrag analysiert die Ursache-Wirkungs-Beziehungen, die zu den hohen Holzerntekosten führen. Darauf aufbauend zeigt er Möglichkeiten zur Kostensenkung auf. Basis der Untersuchungen bilden die Ergebnisse des forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetzes der Schweiz. Diese wurden systematisch analysiert und die identifizierten Beziehungen in einem Ursache-Wirkungs-Diagramm dargestellt. Die gewonnen Erkenntnisse wurden im Weiteren mit Experten diskutiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die hohen Holzerntekosten primär eine Folge der strukturellen Situation der Schweizer Forstbetriebe sind. Der im Verhältnis zur Bewirtschaftungsfläche hohe Personal- und Maschinenbestand der Betriebe führt zu einem hohen Eigenleistungsgrad in der Holzernte und damit zum Einsatz suboptimaler Holzernteverfahren. Diese führen zu einer ungünstigen Kostensituation. Aufgrund der vielerorts kleinen Bewirtschaftungsflächen der Betriebe und der damit verbundenen geringen Nutzungsmenge kommen zudem positive Skaleneffekte kaum zum Tragen. Wichtigste Ansätze zur Senkung der Holzerntekosten sind ein vermehrter Einbezug forstlicher Dienstleister in der Holzernte und Massnahmen, die zu einer Vergrösserung der Bewirtschaftungsfläche führen. Damit die Holzerntekosten gesenkt und damit auch die Betriebsergebnisse verbessert werden können, ist eine kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen Waldbewirtschaftungsstrategien unumgänglich.
Keywords: timber harvesting costs, forest enterprises, enterprise analysis, Forestry Holding Network, Switzer-land