Standardsignatur
Titel
Brutvogelfauna auf Kurzumtriebsplantagen : Besiedlung und Habitateignung verschiedener Strukturtypen
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2011
Seiten
S. 197-204
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200174108
Quelle
Abstract
Kurzumtriebsplantagen (KUP) sind Anpflanzungen schnell wachsender Gehölze (v.a. Pappel und Weide) für die Energiegewinnung. Diese unterscheiden sich teilweise deutlich hinsichtlich ihrer strukturellen Ausprägung. Um Brutvogelvorkommen und die Habitateignung von KUP differenzierter bewerten zu können, wurden in den Bundesländern Brandenburg, Hessen und Sachsen Energieholzflächen in verschiedene Strukturtypen unterteilt und bezüglich der Brutvogelfauna untersucht. Kurzumtriebsplantagen weisen grundsätzlich arten- und individuenarme Brutvogelgemeinschaften auf. Anspruchsvollere Arten fehlen weitgehend. Mit zunehmenden Alter und Wuchshöhe verschieben sich die Zusammensetzungen der Zönosen von Offenlandarten über Gebüschbrüter zu Waldarten. Vergleichsweise sehr hohe Artenzahlen und höchste Abundanzen erreich dabei die gebüschartigen zwei- bis fünfjährigen Bestände. Das Vorkommen gefährdeter Arten beschränkt sich vor allem auf sehr junge Kurzumtriebsstadien bzw. Randbereich der Plantagen. Diejenigen Arten, die KUP regelmäßig und in relativ höher Abundanz besiedeln, sind generell weit verbreitet und häufig. Daneben können aber auch einige bestandsbedrohte Ökotonbewohner wie Baumpieper (Anthus trivialis) oder Grauammer (Emberiza calandra) von der durch Kurzumtriebsplantagen erhöhten Strukturvielfalt in ausgeräumten Agrarlandschaften profitieren. Es wird empfohlen, bei der Anlage von KUP Weidenhybriden (Salix spec.) zu bevorzugen und möglichst kurze Umtriebszeiten in einem reichhaltigen Nutzungsmosaik anzustreben.