- Standardsignatur15026
- TitelErtragskundliche Orientierungsgrößen für eine "klimaoptimale" Waldbewirtschaftung
- Verfasser
- ErscheinungsortGöttingen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2011
- SeitenS. 173-180
- MaterialArtikel aus einer Zeitschrift
- Datensatznummer200173605
- Quelle
- AbstractDas sektorale Prinzip der Treibhausgasinventarisierung erfasst nach derzeit gültigen Regeln nur Vorratsänderungen von Kohlenstoff im Wald. Die durch Holznutzung entstehenden Substitutionseffekte werden indirekt erfasst und den Sektoren Industrie und Energie zugerechnet. Dieses Verfahren führt dazu, dass eine Vorratsanreicherung im Wald „klimapositiver“ erscheint als eine Holznutzung. Um die Gesamtwirkung des Systems Wald + Holzverwendung beurteilen zu können müssen die Substitutionseffekte in die Betrachtung einbezogen und mit den Änderungen im Wald zusammen bilanziert werden. Sie hängen von der Sortimentsstruktur des ausscheidenden und des verbleibenden Bestandes ab. Je nach Zielsetzung (möglichst hohe Kohlenstoffaufnahme aus der Atmosphäre zu einem bestimmten Zeitpunkt oder möglichst hohe durchschnittliche Aufnahme über das Bestandesleben), Bonität, Bewirtschaftungs- bzw. Durchforstungssystem und den erreichbaren Substitutionspotentialen des ausscheidenden und des verbleibenden Bestandes ergeben sich unterschiedliche Optima. In den aufgeführten Beispiele (gutwüchsige Fichtenbestände bei unterschiedlicher Behandlung) schwanken diese zwischen ca. 35 und 115 Jahren bei der Konzentration auf laufende C-Aufnahme. Wird eine möglichst hohe durchschnittliche Senkenleistung angestrebt ist in den Beispielen nach (vom Behandlungsmodell und der angenommenen Entwicklung der Substitutionspotentiale abhängigen) frühen lokalen Maxima im Alter von 35 bis 60 Jahren eine bis über das Ende des betrachteten Zeitraumes ansteigende Kurve zu beobachten. In beiden Fällen wird durch die Einbeziehung des verbleibenden Bestandes deutlich, dass bei Erreichen einer Sortimentsstruktur, die bei Nutzung einen Substitutionseffekt von (netto) 1,0 generiert, das weitere Belassen des Holzes im Wald „klimaschädlich“ sein kann, da die durch Nichtnutzung entgehende Substitution nicht durch den Zuwachs kompensiert wird. Dieser Effekt gilt für alle Baumarten und alle Behandlungsvarianten. Starkholzproduktion ist deshalb „klimaschädlich“, wenn das Holz früher vermarktet und genutzt werden könnte.
- Schlagwörter
Hierarchie-Browser
