Standardsignatur
Titel
Nachhaltiges Holzproduktionspotenzial im Schweizer Wald
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2011
Seiten
S. 300-311
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200173385
Quelle
Abstract
Im Schweizerischen Landesforstinventar sind die in den drei Erhebungen LFI1 (1983-1985), LFI2 (1993-1995), LFI3 (2004-2006) erfassten Daten die Grundlage nicht nur für Analysen des Waldzustandes und der bisherigen Waldentwicklung, sondern auch für die Abschätzung künftiger Entwicklungen mithilfe von Modellen. Das an der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft entwickelte Szenariomodell "Massimo 3" ist ein empirisches, stochastisches Simulationsmodell, welches auf der Basis von Daten des LFI Waldentwicklungen in Abhängigkeit von der Bewirtschaftung prognostiziert. Für die vorliegende Untersuchung wurden sechs Szenarien definiert, welche aus wirtschaftlichen, waldbaulichen oder ökologischen Gründen umgesetzt werden könnten: Bei drei Szenarien wird der Vorrat auf dem Niveau des LFI3 konstant gehalten, jedoch das waldbauliche Konzept variiert (Szenarien A: Bais [Weiterführung der bisherigen Bewirtschaftung], E: Überführung in Dauerwald und F: naturnaher Nadelholzanteil). In zwei Szenarien wird ein Teil der Waldfläche aus ökologischen Gründen (Szenario B: Reservate; 10 % der Waldfläche) respektive ökonomische Gründen (Szenario C: Erntekosten; 40 % der Waldfläche) nicht mehr bewirtschaftet. Mi dem Szanrio D (Verkürzung der Umtriebszeiten) sollen die Auswirkungen einer Erhöhung der Nutzungsmenge untersucht werden. Um die langfristigen Auswirkungen der Szenarien abschätzen zu können , wurde ein Prognosezeitraum von 100 Jahren gewählt. Es zeigt sich, dass sich das nachhaltige Nutzungspotenzial an Derbholz für die drei Szenarien A, D und E in einer relativ schmalen Brandbreite von 7.2 bis 7.3 Mio. m3/Jahr bewegt, obschon beim Szenario D (erkürzung der Umtriebszeiten) der Vorrat von 360 m3/ha auf 305 m3/ha abgesenkt wird. Beim Modell F (naturnaher Nadelholzanteil), bei welchem die Verjüngungen konsequent mit naturgemässen Nadelholzanteilen angelegt werden, liegt das Nutzungspotenzial an Derbholz auf lange Sicht mit 6.5 Mio. m3/Jahr etwas tiefer. Sehr ungünstige Auswirkungen auf die Holzressourcen zeigt das Szenario C (Erntekosten), bei welchem aus Kostenüberlegungen auf 40 % der Waldfläche keine Bewirtschaftung mehr erfolgt.