Standardsignatur
Titel
Bestandesaufnahme der Laufkäferfauna in den Waldgesellschaften des Nationalparkes Thayatal (Niederösterreich)
Verfasser
Erscheinungsort
St. Pölten
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 303-324
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200171259
Quelle
Abstract
Laufkäfer werden aufgrund ihrer hervorragenden Eignung als Bioindikatoren häufig zur ökologischen Charakterisierung ihrer Lebensräume herangezogen, wie das auch für die vorliegende entomologische Untersuchung von 8 unterschiedlichen Waldgesellschaften im Nationalpark Thayatal zutrifft. Auf insgesamt 18 Untersuchungsflächen wurden in den Jahren 2005 und 2006 mit Nachträgen bis 2009 insgesamt 45 Carabidenarten - vorwiegend mittels Barberfallen - aufgesammelt und den jeweilgen Waldgesellschaften zugeordnet. Die weitere Aufschlüsselung der Beziehung zum Lebensraum erfolgte durch Auswertung verschiedener ökologischer Parameter. Die Artenzahlen der einzelnen Aufsammlungsflächen wechselten zwischen 2 und 21. Die artenärmste Waldgesellschaft ist der trockene Kirchenwald, die höchste Biodiversität weist der Auwaldökoton entlang des Thayaufers auf. Die häufigste Art ist Abax parallelelpipedus, die fast 3/4 der untersuchten Waldgesellschaften besiedelt und dabei Dominanzen über 88 % erreicht, gefolgt von Abax ovalis, Molops piceus, Notiophilus rufipes und Pterostichus burmeisteri. Alle sind typische Indikatorarten alter Wälder. Bemerkenswert ist das auf wenige Standorte limitierte Auftreten von Aptinus bombarda, einer stenöken thermophilen südosteuropäischen Art, deren Dominanz lokal fast 100 % erreicht. Bemerkenswert sind Carabus irregularis, eine ausgesprochene Charakterart feuchter Naturwälder, sowie als weitere silvicole Arten Carabus auronitens und Cychrus caraboides. Die abschließende Auswertung der Daten mittels einer hierarchischen Cluster-Analyse auf der Basis von Präsenz-Absenz-Daten trennt die vier besonders dynamischen bach- und flussnahen Waldgesellschaften mit hohem Störungseinfluss, jedoch einer reichen Carabidenfauna bis zu 21 Arten, von den übrigen ab, welche durch Stabilität gekennzeichnet sind, eine typische, oft populationsstarke "Langzeitfauna", aufweisen, jedoch deutlich artenärmer ist.