Bergbaufolgelandschaften - Herausforderung und Chance für die Naturparkentwicklung im Bereich ehemaliger Braunkohletagebaue der Niederlausitz

Bonn

2010

S. 121-138

Artikel aus einer Zeitschrift

200170938

Die großflächige Inanspruchnahme historisch gewachsender Landschaften des heutigen Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft durch den Abbau von Braunkohle hat zu erheblichen gesellschaftlichen und ökologischen Problemen geführt, deren Bewältigung große Anstrengungen erfordert und auch in den kommenden Jahrzehnten eine der größten Herausforderungen in der Lausitz darstellt. Neben den sich vor allem aus der Dimension der Sanierungsaufgaben ergebenden Schwierigkeiten ergeben sich auch historisch einmalige Chancen für den Naturschutz und die Naturparkentwicklung. Ein Schwerpunkt der Naturparkarbeit der letzten Jahre lag daher in der gezielten Nutzung der sich ergebenden Gestaltungsspielräume bei der Herstellung einer möglichst vielgestaltigen Bergbaufolgelandschaft und der Wahrung eines hohen naturschutzfachlichen Entwicklungspotenzials dieser neuen Landschaften. Dazu ist eine kontinuierliche Begleitung der Sanierungsarbeiten sowie eine intensive Beteiligung an der Erarbeitung der bergrechtlichen Planungsgrundlage erforderlich. Neben der großflächigen Gestaltung von Landschaften im Sinne des Naturschutzes und der Möglichkeit zur eigentumsrechtlichen Sicherung der wertvollsten Bereiche bietet die Eigenart dieser Landschaft in Verbindung mit den Zeugnissen der Bergabugeschichte und Industriekultur auch ein touristisches Entwicklungspotenzial. Anhand von Beispielen aus verschiedenen ehemaligen Tagebaugebieten des Naturparks werden in diesem Beitrag die mit der Sanierung verbundenen Herausforderungen und Chancen für die Naturparkentwicklung näher erläutert.