Standardsignatur
Titel
Bewertung von befahrungsbedingten Bodenveränderungen mittels Bakterienpopulationen
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 498-503
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200169696
Quelle
Abstract
Das Befahren mit Forstmaschinen führt auf einem Grossteil der Schweizer Waldböden im Bereich der Fahrspuren zu tiefgreifenden und lang anhaltenden Bodenveränderungen. In der Schweiz wird an der gesetzlichen Festlegung von Richt- und Prüfwerten für bodenphysikalische Parameter in Waldböden gearbeitet; die dafür nötigen wissenschaftlichen Grundlagen fehlen allerdings noch weitgehend. Die Frage, ab welchem Grad der strukturellen Veränderung von einem Bodenschaden gesprochen werden kann, ist zentral. Das Ziel dieser Studie ist es, die funktionellen Beziehungen zwischen den physikalischen Bodeneigenschaften (Verdichtung), den von ihnen beeinflussten Lebensbedingungen sowie der Zusammensetzung von bakteriellen Populationen in Fahrspuren zu untersuchen. vorhandene Fahrspuren wurden anhand optisch gut zu erkennender morphologischer Merkmale in drei unterschiedlich stark verdichtete Spurtypen eingeteilt. Aus Probepunkten mit typischer ausprägung wurden bodenphysikalische Parameter ermittelt und genetische Analysen von Bodenbakterien durchgeführt. Die ersten Ergebnisse zeigen, dass eine mechanische Bodenbelastung mit schweren Erntemaschinen den Gashaushalt in Fahrspuren stört, was folglich zu einer Artenverschiebung unter den Bakterienpopulationen führt. Anaerobe Verhältnisse in verdichteten Fahrspuren fördern die sauerstoffarme Verhältnisse angepassten Bakterienarten und erhöhen die Produktion von Spurengasen (Lachgas, Methan). Die Studie zeigt, dass bakterielle Populationen empfindlich auf mechanische Bodenbelastungen reagieren, womit sie helfen, Strukturschäden in Waldböden nach Befahrung zu beurteilen.