Standardsignatur
Titel
Bodenschutz im Wald - Annäherung an ein Wahrnehmungsproblem (Essay)
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 482-488
Material
Artikel aus einer Zeitschrift
Datensatznummer
200169564
Quelle
Abstract
Eine nachhaltig produzierende Waldwirtschaft ist auf Gedeih und Verderb auf eine intakte Produktionsgrundlage angewiesen, wie sie der boden in hervorragender Weise darstellt. Die Bodenbildung hat meist Hunderte bis Tausende von Jahren hinter sich und ist eingebunden in verschiedene natürliche Kreisläufe. Im Gegensatz zu den sehr langsamen Bodenbildungsprozessen hat sich die Holzerntetechnik innerhalb einiger weniger Jahrzehnte von der Handholzerei zur Vollmechanisierung mit schweren Holzerntemaschinen entwickelt. Damit wirken ähnlich grosse Kräfte auf den Boden ein, wie sie letztmals während der Eiszeiten durch Gletscherauflasten auftraten. Die Auswirkungen dieser Entwicklung bleiben dem Auge weitgehend verborgen. Aber unumkehrbare Schäden, Stichwort Bodenverdichtungen, drohen. Wie steht es um die Nachhaltigkeit, welche über viele Baumgenerationen hinweg die Holzproduktion unter Wahrung der Produktionsgrundlagen ermöglichen soll? Wie steht es um die Verantwortung der Waldeigentümer und der Bewirtschafter den kommenden Wald- und Menschengenerationen gegenüber? Das Wissen um die Prozesse im boden und die möglichen Schäden bei der Überbeanspruchung der natürlichen Grenzen des Systems Boden ist vorhanden. Auch gibt es Wegleitungen zu einer schonenderen Waldnutzung, selbst mit modernen Erntemaschinen. eine nur ökonomisch begründete Abwehrhaltung gegenüber einer Holzerntetechnik mit integrierten Bodenschutzmassnahmen gemäss Stand der Technik widerspricht nachhaltigem Denken.