Standardsignatur
Titel
Untersuchung zum Pollenanflug 1972/73 im Klagenfurter Becken
Verfasser
Erscheinungsort
Klagenfurt
Verlag
Erscheinungsjahr
1975
Seiten
S. 207-226
Illustrationen
8 Abb., 1 Diagr., 16 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200168769
Quelle
Abstract
Seit März 1972 werden im Klagenfurter Becken fortlaufend Beobachtungen über den rezenten Pollananflug ausgeführt. Die dabei gemachten Erfahrungen sollen es der vegetationsgeschichtlichen Forschung in Kärnten ermöglichen, tiefer in die örtlichen Zusammenhänge zwischen Vegetation und Pollensedimentation einzudringen. In vorliegender Untersuchung werden einige Erkenntnisse besprochen, die sich aus der Pollenaufsammlung des ersten Beobachtungsjahres ergeben: 1. Die bewaldete Fläche Kärntens beträgt heute etwa 57,4 Prozent, der Anteil des Baumpollens an der angefolgenen Gesamtpollensumme betrug 1972/73 nur 38 Prozent. Die Baumpollenproduktion war somit zahlenmäßig geringer als die Bewaldungsdichte. 38 Prozent Baumpollen bezeugen daher für ein Waldgebiet noch eine relativ hohe Bewaldung, wenn der Wald, wie in Kärnten, hauptsächlich aus Fichten besteht. 2. Der Waldbestand Kärntens besteht bis zu 88 Prozent aus Nadelwald. Der Nadelholzpollen aber war lediglich mit 25 Prozent an der Baumpollensumme beteiligt. 3. Die Untervertretung des Nadelholzpollens ist in erster Linie auf die geringe Pollenproduktion der Fichte zurückzuführen. Andererseits produzieren einige Laubhölzer, wie z.B. die Eiche (Quercus) und die Hainbuche (Carpinus) mehr Blütenstaub, als es vielfach angenommen wird. 4. Der Pollenniederschlag in einem orographisch so reich gegliederten Raum wie das Klagenfurter Becken, daß außerdem nach außen hin ziemlich stark abgeschirmt ist, zeigt große lokale Abhängigkeiten. 5. Der Nachweis ferntransportierten Ephedra- und Getreidepollen verweitst auf die gewaltigen Lufterneuerungen und auf den Fremdeinfluß im lokalen Pollensediment, der nicht unterschätzt werden darf.