Standardsignatur
Titel
Dynamik der Wiederbewaldung im Waldbrandgebiet von Leuk (Wallis)
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2010
Seiten
S. 450-459
Illustrationen
7 Abb., 3 Tab., 42 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200168748
Quelle
Abstract
Nach dem grossen Waldbrand von Leuk im Jahr 2003 stellte sich die Frage, ob und wie rasch im Brandgebiet wieder Wald aufkommt. Zur Beantwortung dieser Frage wurde die Wiederbesiedlung der 300 ha grossen Fläche durch Pflanzen während fünf Jahren beobachtet. Dazu wurden 151 quadratische Dauerbeobachtungsflächen von je 200 m2 eingerichtet. Fünf Jahre nach dem Brand zeigt sich folgendes Bild: In höheren Lagen, oberhalb von 1700 m u. M., entwickelt sich die natürliche Verjüngung der Bäume mit rund 1760 Stämmchen/ha in ähnlichem Masse wie nach dem Brand von 1983 im Münstertal (Graubunden) oder auf den Versuchsflächen nach dem Windwurf Vivian im Jahr 1990 auf der Alpennordseite. Häufigste Baumarten sind die Pionierhölzer Zitterpappel (Populus tremula) sowie Gebirgs- und Salweide (Salix appendiculata und S. caprea). Die Schlussbaumarten Fichte (Picea abies) und Lärche (Larix decidua) sind seltener, aber ebenfalls vorhanden. In mittleren (1300 bis 1700 m u. M.) und in tieferen Lagen (unterhalb von 1300 m u. M.) hingegen kommt die Naturverjüngung mit 1160 beziehungsweise nur 700 Stämmchen/ha langsamer voran. Die Flaumeiche (Quercus pubescens) regeneriert sich an vielen Orten durch Stockausschläge. Nur sehr spärlich verjüngt sich die Waldföhre (Pinus sylvestris). Durch Anwendung von Ripleys K-Funktion konnte gezeigt werden, dass in 79% der Versuchsflächen mit mehr als zehn Bäumchen . 25 cm Stammhöhe die Verjüngung deutlich geklumpt war. Die räumliche Anhäufung ist oft schon im Zentimeterbereich sichtbar und sowohl innerhalb derselben Art als auch zwischen verschiedenen Arten zu beobachten. Fünf Jahre nach dem Brandereignis steht fest, dass im Waldbrandgebiet von Leuk in allen Höhenlagen wieder Wald aufkommt, wobei in der ersten Phase ein Pionierwald entstehen wird.