- Standardsignatur10627
- TitelGrünlandvegetation und Landnutzungswandel in den Mühlviertler Mittelgebirgen : Eine Untersuchung zu Zusammenhängen zwischen Agrarstruktur, bäuerlicher Grünlandbewirtschaftung und floristischer und soziologischer Vielfalt
- Verfasser
- ErscheinungsortLinz
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- SeitenS. 45-109
- Illustrationen28 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200168663
- Quelle
- AbstractAusgehend von den naturräumlichen, agrarstrukturellen und agrargeschichtlichen Gegebenheiten wird versucht, einen synoptischen Überblick über die Pflanzengesellschaften der Wirtschaftsgrünländer zu geben. Beschrieben werden Bestände aus den Assoziationen Poo-Rumicetum obtusifolii, Poo-Trisetetum flavescentis, Alchemillo-Arrhenatheretum elatioris, Geranio sylvatici-Trisetetum flavescentis, Lolio-Cynosuretum, Festuco-Cynosuretum, Scirpetum sylvaticii, Polygalo-Nardetum, Polytrichio piliferi-Scleranthetum perennis, Jasiono montanae-Dianthetum deltoides, Caricetum fuscae, Phalaridetum arundinaceae, Caricetum elatae, Caricetum vesicariae, Caricetum rostratae. Neben diesen Gesellschaften wurde eine Reihe von Rumpf- und Fragmentgesellschaften ohne eigenständigen Assoziationsstatus dokumentiert, die zum Teil durch eine nutzungsbedingt starke floristische Verarmung gekennzeichnet sind. Die Ergebnisse der pflanzensoziologischen Untersuchung enthalten Hinweise auf eine starke Tendenz zur Nivellierung und Polarisierung der floristisch-soziologischen Spektren aufgrund der fortschreitenden Industrialisierungs- und Konzentrationsprozesse innerhalb der regionalen Landbewirtschaftung. Diese Beobachtungen werden anhand von sigmasoziologischen Transektkartierungen in ausgewählten Beispielgemeinden exemplarisch belegt. Die Befunde aus der Gegenüberstellung zwischen agrarstatistischem Datenmaterial und Vegetationsanalyse verdeutlichen den inhärenten Widerspruch zwischen einem auf Wachstum und Rationalisierung ausgelegten Agrarsystem und dem Ziel der Erhaltung der biologischen und strukturellen Vielfalt der Mühlviertler Kulturlandschaft. Die heute vorhandene Arten- und Strukturvielfalt zeigt sich in erster Linie als Ergebnis kleinteilig-diflferenzierter Besitz- und Bewirtschaftungsverhälmisse und einer Nutzung nach bäuerlich-handwerklichen Prinzipien. Die Ergebnisse weisen biologische und strukturelle Vielfalt der Mühlviertler Grünlandvegetation als eine systemische Größe aus, die weder durch punktuelle Schutz- oder Pflegemaßnahmen, noch durch flächendeckende "Ökologisierungsprogramme" sondern nur durch die vielfältigen Entscheidungen im Rahmen der bäuerlichen Bewirtschaftung hergestellt und erhalten werden kann.
- Schlagwörter
- Klassifikation913--090.2 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung. Geschichte)
180 (Ökosysteme)
182.53 (Beeinflussung der Vegetation als Versuchsmethode)
187 (Vegetationstypen, Ökotypen [Siehe 114.521.7 Bodenfruchtbarkeit])
[436.4] (Oberösterreich)
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