Standardsignatur
Titel
Das Oberkarbon-Vorkommen der Brunnachhöhe NW Bad Kleinkirchheim/Kärnten
Verfasser
Erscheinungsort
Klagenfurt
Verlag
Erscheinungsjahr
1971
Seiten
S. 27-44
Illustrationen
2 Abb., 1 Taf., 17 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200168657
Quelle
Abstract
Die ca. 190 m mächtie klassische Oberkarbonabfolge der Brunnachhöhe besteht aus Tonschiefern, Sandsteinen und Konglomeraten mit drei pflanzenführenden Horizonten, nach Jongmann (1938) Oberkarbon (Westphal D). Karbonatgesteinsbänke fehlen, ebenso karbonatisches Bindemittel in den Sandsteinen und Konglomeraten. Es tritt mehrfach Gradierung auf, die verkehrte Lagerung anzeigt. Innerhalb eines Horizontes kann aber auch sowohl gegen das Hangende als auch gegen das Liegende eine kontinuierliche Kornvergrößerung oder -verkleinerung auftreten. Ebenso verhält sich der polymikt zusammengesetzte Komponentenbestand. Die Gerölle kommen von vereinzelt bis zum Überwiegen gegenüber dem Bindemittel vor und zeigen in ihrer Häufigkeit gegen Hangend und Liegend Übergänge innerhalb eines Horizontes. Die Komponentendurchmesser liegen vorwiegend im 1-3 cm-Bereich und erreichen nur in einem Horizont mehrere dm Größe. Im Gelände konnte keine sedimentäre Einregelung der Komponenten, Kreuzschichtungen, Rippelmarken etc. beobachtet werden, womit keine Aussagen über Schüttungsrichtungen getroffen werden konnten. Auf Grund der Tektonik, Metamorphose und der damit verbundenen Längung der Komponenten und der stellenweise auftretenden Quarzmobilisation kann der Rundungsgrad nicht für Aussagen bezüglich der Ablagerungsbedingungen herangezogen werden. Heute liegt das Oberkarbon unter dem Gurktaler Quarzphyllit vermutlich invers. In dem unmittelbar unter dem Quarzphyllit liegenden Horizont tritt schweres Karbonat im Schwermineralaspektrum auf, das gegen stratigraphisch Hangend völlig fehlt, ebenso Dolomitgerölle aus dem Quarzphyllit. Das weist auf eine Transgression, zumindest aber auf einen Nahzusammenhang von Oberkarbon und Gruktaler Quarzphyllit. In der übrigen Schwermineralführung dominiert bei den durchsichtigen Schwermineralen - opake nicht aufgegliedert - Turmalin und Apatit. Die Häufigkeit dieser beiden Schwerminerale in Verbindung mit Rutil, Zirkon und Titanit im stratigraphisch liegenden Profilabschnitt deutet eher auf lokal begrenzte Ablagerung, möglicherweise auf granitisches Hinterland. Demgegenüber nehmen gegen stratigraphisch Hangend Biotit, Chlorit und Granat zu, was eine Schüttung aus mesozonal metamorphem Gebiet vermuten läßt. Wo die Liefergebiete lagen und in welchen Richtungen der Transport erfolgt, kann nicht daraus abgelesen werden.