- Standardsignatur8632
- TitelEntstehung und hydrologischer Verlauf des Hochwassers der Oder im Mai/Juni 2010
- Verfasser
- ErscheinungsortKoblenz
- Verlag
- Erscheinungsjahr2010
- SeitenS. 315-320
- Illustrationen7 Abb., 4 Tab., 9 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200168477
- Quelle
- AbstractDie für den Monat Mai außergewöhnlich intensiven Niederschläge über den Beskiden (an der Station Lysa Hora etwa das Doppelte des bisherigen Maximums der Monatssummen der letzten 50 Jahre) führten an der oberen Oder am ersten polnischen überregionalen Meldepegel Miedonia zu einem Hochwasserscheitel, der zwar um 1,61 m unter dem Höchstwert vom Sommer 1997 liegt, jedoch der zweithöchste Wasserstand ist, der seit 1947 dort gemessen wurde. Auch in der Warthe, dem größten Nebenfluss der Oder, entwickelte sich im Gegensatz zu 1997 ein eigenständiges Hochwasser, das insbesondere im Mittellauf das größte seit 1979 und 1982 war. Dadurch, dass der Hochwasserscheitel der Warthe erst nach Durchlauf des Hochwasserscheitels der Oder den Mündungsbereich erreichte, kam es in der Oder zwar zu keiner Situationsverschärfung, aber zu einer anhaltend hohen Wasserführung unterhalb der Warthemündung. Unterhalb von Frankfurt (Oder) wurden an den Pegeln Kietz, Stützkow und Schwedt-Oderbrücke die zweithöchsten ungehemmten bisher registrierten Wasserstände erreicht. Im deutsch-polnischen Grenzoderabschnitt betrugen die Scheitelabflüsse oberhalb der Warthemündung 77 % und unterhalb der Warthemündung 86 % der Scheitelabflüsse des Sommerhochwassers von 1997. In Bezug auf die Abflussfülle unterhalb der Warthemündung ist das Oder-Hochwasser von Mai/Juni 2010 mit dem vom August/September 1977 vergleichbar. Dagegen war die Abflussfülle des Hochwassers vom Sommer 1997 fast doppelt so groß wie in 2010. Das Hochwasser von Mai/Juni 2010 hatte, bezogen auf die Wasserstände an der Grenzoder, eine Eintrittswahrscheinlichkeit von etwa 25 bis 60 Jahren. Die im Juni 2010 anschließende Nachwelle erreichte die Scheitelwasserstände der Hauptwelle nicht.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser