Entwicklung von Verfahren für die Erhaltung von Heiden auf munitionsbelasteten Flächen

Berlin

2010

S. 123-136

11 Abb., 6 Tab., 28 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200168466

Im Rahmen des Projekts „Forsthaus Prösa“ wird die Erhaltung von Heide- und Sandtrockenrasen-Lebensräumen auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz mit Methoden, die wirtschaftlich tragfähig sind, erprobt. Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Beweidung, Mahd und Energieholznutzung. Um Handlungsfreiheit für das Management zu schaffen, werden Verfahren einer nutzungsorientierten Munitionssondierung und -räumung entwickelt. Sie sehen ein System geräumter Wege und teilgeräumter Pflegegassen vor. Die Pflegegassen können mit munitionsgeschützter Technik befahren werden, die ebenfalls im Rahmen des Projektes entwickelt wird. Als Grundlage für ein geeignetes Pflegemanagement werden Stoffflüsse untersucht und Untersuchungen zu Pflege- und Tierleistungen der Schafe durchgeführt. Es zeichnet sich ab, dass der Aufwuchs der Heideflächen für säugende Muttertiere keine ausreichende Futterbasis bietet. Für die Überprüfung eines guten Erhaltungszustands unter Naturschutzgesichtspunkten wird ein Monitoring konzipiert, das die Vegetation sowie ausgewählte Vogel- und Schmetterlingsarten einbezieht. Erste Ergebnisse belegen das Vorkommen charakteristischer und bedrohter Arten von Heidelebensräumen. Es wird geprüft, inwieweit sich die Projektergebnisse auf 38 weitere Heidegebiete übertragen lassen, die im Land Brandenburg als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet oder Europäisches Vogelschutzgebiet gemeldete sind.